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Kaisa Varis

© ddp

Doping: Finnin Varis droht lebenslange Sperre

Erneut wirbelt ein Doping-Skandal den Wintersport auf: Der Biathletin Kaisa Varis droht das Karriereende. Das Ergebnis der A-Probe ihrer Dopinguntersuchung vom 6. Januar ist positiv.

Nur zwei Wochen nach ihrem ersten Weltcup-Sieg im Biathlon wurde die Finnin Kaisa Varis mit einer positiven A-Probe von ihrer Doping-Vergangenheit eingeholt. Der Test wurde unmittelbar nach dem Massenstartrennen beim Biathlon-Weltcup am 6. Januar in Oberhof von den Fahndern der Internationalen Biathlon-Union vorgenommen und im IOC-Labor in Lausanne untersucht. Die Öffnung der B-Probe wurde von Varis bereits beantragt. Das Ergebnis soll am kommenden Donnerstag von der IBU veröffentlicht werden.

"Der finnische Verband hat es öffentlich gemacht, daher können wir diese positive A-Probe bestätigen. Unsere Philosophie ist es aber, erst nach der B-Probe mit Namen an die Öffentlichkeit zu gehen", sagte IBU-Generalsekretär Michael Geistlinger. Daher nannte er auch nicht die Art der festgestellten Doping-Substanz. Geistlinger betonte jedoch, dass eine erneute Überführung der Wiederholungstäterin eine lebenslange Sperre zur Folge hätte.

Die 32-jährige Varis, die am 11. Januar in Ruhpolding beim Biathlon-Sprint über 7,5 Kilometer mit fehlerfreiem Schießen die Russin Swetlana Slepzowa (Russland) und die Schwedin Helena Jonsson auf die Plätze verwies, hatte noch unmittelbar nach dem Rennen in Bayern um Vergebung für ihre früheren Doping-Fehltritte gebeten: "Ich will nichts verleugnen, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und will nur über 2008 reden."

Varis wurde schon einmal für zwei Jahre gesperrt

Sieben Jahre davor war die Skiläuferin in den Langlaufskandal bei der nordischen Ski-WM in Lahti verwickelt. Dort hatte sie Bronze im 15 km Einzelrennen gewonnen. Der Sieg mit der finnischen Staffel wurde wieder aberkannt, da ihre Teamkollegin Virpi Kuitunen gedopt war. Bei der WM 2003 in Val di Fiemme wurden bei Varis auffällige Blutwerte festgestellt. Für das Einzel-Rennen wurde sie daher mit einer Schutzsperre belegt. Am Staffel-Rennen nahm sie dennoch teil und errang Silber. Doch auch diese Medaille wurde später aberkannt, da Varis ein EPO-Missbrauch nachgewiesen und sie daraufhin für zwei Jahre gesperrt wurde.

Deswegen nominierte sie das finnische Olympische Komitee nicht für die Winterspiele 2006 in Turin. Daraufhin wechselte Varis zum Biathlon. "Kaisa hat eine großartige Biathlonleistung gebracht. Sie hat ihre Sperre abgesessen und ich hoffe, dass sie jetzt sauber ist und gelernt hat", sagte Olympiasiegerin Kati Wilhelm aus Zella-Mehlis unmittelbar nach dem Rennen von Ruhpolding, bei dem sie Vierte geworden war. Dagegen meinte der deutsche Trainer der schwedischen Biathleten, Wolfgang Pichler: "Wenn ich die Varis laufen seh, dann geht mir der Hut hoch." (hu/dpa)

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