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Doping im Radsport: Fuentes wieder im Geschäft

Der spanische Frauenarzt Eufemiano Fuentes, Auslöser des wohl größten Doping-Skandals im Radsport, soll seine illegale Tätigkeit wieder aufgenommen haben.

Madrid - Mehrere Profi-Teams hätten dies dem Radsportweltverband (UCI) mitgeteilt, sagte Rad-Chef Pat McQaiud. Der Ire habe den spanischen Sportminister Jaime Lissavetzky eingeschaltet, berichtete der Internetanbieter "cyclingnews".

Die Ermittlungen gegen Fuentes, über die auch Jan Ullrich stolperte, waren von der spanischen Justiz eingestellt worden, weil das erst kürzlich in Spanien beschlossene Anti-Doping-Gesetz auf den Fall noch keine Anwendung finden konnte. Der Mediziner soll Spitzenfahrer, unter ihnen Ullrich, Giro-Gewinner Ivan Basso, Jörg Jaksche und andere, mit manipuliertem Blut und anderen Doping-Präparaten versorgt haben. Fuentes habe jetzt ein Alternativ-Mittel zum Blut-Doping-Medikament EPO neu im Angebot, das nicht nachzuweisen sei, hieß es.

UCI beendete Fuentes-Affäre

"Wir brauchen keine neue Doping-Affäre Fuentes. Wir müssen dagegen so hart wir können vorgehen", sagte UCI-Chef McQuaid, dessen Organisation selbst die Affäre Fuentes beendet hat. Gegen 51 Profis lagen im vergangenen Frühjahr zum Teil erdrückende Indizien vor. Dennoch kam es noch zu keinem Sportgerichts-Prozess, die meisten der Verdächtigten fahren längst wieder.

Ullrich hat das Pech, dass staatliche Ermittlungsbehörden gegen ihn vorgehen. Auf Initiative der Staatsanwaltschaft Bonn kam es im vorigen Monat zu einem positiven DNA-Abgleich mit bei Fuentes gefundenen Blutbeutel. Sie waren Ullrich zugerechnet worden. Der Abgleich bewies, dass die Codenamen "Jan", "Nummer 1" und "Rudys Sohn" unter Anspielung auf seinen Betreuer Rudy Pevenage zutrafen. Der inzwischen zurückgetretene Ullrich muss mit einem Betrugs-Prozess und einem Verfahren wegen Falschaussage rechnen. (tso/dpa)

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