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Doping in Sotschi: Jubeln in der Halbzeitpause

Lange nichts gehört vom Doping bei diesen Winterspielen. Bislang ist noch kein Athlet aufgeflogen. Aber das muss nichts heißen, meint Friedhard Teuffel in seinem Kommentar.

Das Internationale Olympische Komitee klopft sich dafür schon auf die Schultern, das Kontrollsystem sei einfach besser geworden, sagt Präsident Thomas Bach. Doch jetzt über die Ergebnisse zu jubeln, wäre so, wie zur Halbzeit seines Fußball-Endspiels schon nach dem Pokal zu greifen. Denn lauter negative Dopingtests bedeuten noch weniger, als mit einer Führung nach dem ersten Durchgang in die Umkleidekabine zu gehen. Genau genommen bedeuten die Ergebnisse – gar nichts.

Bei großen Wettkämpfen lassen sich nur die Leichtsinnigen erwischen. Und nach wie vor sind Substanzen im Umlauf, die entweder nur ein paar Stunden oder gar nicht nachzuweisen sind. Erst kurz vor den Spielen tauchte eine solche Substanz auf. Jegliche Zufriedenheit über das bestehende Kontrollsystem ist daher reine Selbstgerechtigkeit.

Der Wettkampf lässt sich nicht mal in Olympiaden einteilen. Noch immer sind nicht die Ergebnisse der Nachtests von Turin 2006 veröffentlicht. Auch über die Sauberkeit der Spiele von Sotschi lässt sich erst in vielen Jahren etwas mehr sagen.

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