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Patrik Sinkewitz

© dpa

Doping: BKA durchsucht Sinkewitz' Privaträume

Wegen seines Doping-Geständnisses hat das BKA die Privaträume von Radprofi Patrik Sinkewitz in Künzell bei Fulda durchsucht. Es bestehe der Verdacht der "betrügerischen Schädigung".

Sowohl das Bundeskriminalamt als auch Sinkewitz-Anwalt Michael Lehner bestätigten die Aktion. "Die Durchsuchung birgt keine neue Qualität, sondern ist routinemäßig im Rahmen der gegen Herrn Sinkewitz laufenden Untersuchungen angeordnet und durchgeführt worden", sagte Lehner. "Herr Sinkewitz hat nichts zu verbergen und wird sich allen an ihn gerichteten Fragen stellen." Der 26 Jahre alte Sinkewitz hatte Testosteron-Doping gestanden.

Das BKA habe im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bonn gehandelt, teilte ein Sprecher der Behörde in Wiesbaden mit. Es gehe um den Vorwurf, Sinkewitz habe Arzneimittel zu Dopingzwecken eingesetzt. Daraus ergebe sich der Verdacht, der Sportler habe Geschäftspartner wie Sponsoren und Sportveranstalter "betrügerisch geschädigt".

Zweijährige Sperre droht

Sinkewitz hatte am Dienstag zugegeben, vor der Tour de France gedopt zu haben. Sein Arbeitgeber Team T-Mobile und der Sponsor Förstina kündigten daraufhin die Verträge mit Sinkewitz. "Ich will für mein Fehlverhalten einstehen und die sich für mich daraus ergebenden Folgen tragen", hatte der Radprofi gesagt. Ihm droht eine zweijährige Sperre und laut Reglement des Weltverbandes UCI auch die Rückzahlung seines kompletten Jahresgehalts.

Sinkewitz hatte zugegeben, dass er sich Testogel auf den Oberarm aufgetragen habe. Das Mittel werde zum Ausgleich von Testosterondefiziten angeboten und solle gerade bei harten Trainingseinheiten einer besseren Erholung dienen. Sein Eingeständnis sollte ein "erster Schritt zur Wiedergutmachung sein". Er werde dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und der dort initiierten Unabhängigen Kommission zur Verfügung stehen. (mit dpa)

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