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Dopingverdacht: Jan Ullrich muss mit Prozess rechnen

Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich könnte sich einem Medienbericht zufolge bald vor einem Sportgericht wiederfinden. Der Tour-de-France-Sieger von 1997 sieht sich seit Jahren mit Dopingvorwürfen konfrontiert.

Schauplatz des Prozesses wäre die Schweiz, wo Ullrich zuletzt als Radprofi gemeldet war, schreibt das Nachrichtenmagazin Focus. So wolle die Stiftung Antidoping Schweiz der Disziplinarkammer für Dopingfälle des Sport-Dachverbandes Swiss Olympic in Kürze belastendes Material übergeben.

Auf dieser Grundlage möchte die Stiftung dem Bericht zufolge ein Indizienverfahren anstrengen, in dessen Folge der ehemalige Weltklassefahrer nachträglich lebenslang gesperrt werden könnte. Im Falle eines Schuldspruchs dürfte Ullrich dann auch nicht mehr in verantwortlicher Position bei einem Spitzenteam arbeiten können.

Der Ex-Radprofi wird seit einigen Jahren verdächtigt, mit Hilfe des spanischen Mediziners Eufemiano Fuentes in Madrid Blutdoping betrieben zu haben. Vor der Tour de France 2006 war er gemeinsam mit Ivan Basso (Italien) wegen dieser Vorwürfe von der Rundfahrt ausgeschlossen worden. Ullrich hatte Doping stets abgestritten.

Ullrich könnte zudem Olympia-Medaillen verlieren

Anfang April hatte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, bereits angedeutet, dass den ehemaligen Fahrern des Telekom-Teams Ullrich und Andreas Klöden die Aberkennung ihrer Olympia-Medaillen von Sydney 2000 drohe. Ullrich hatte damals Silber im Einzelzeitfahren gewonnen, zudem holte er Gold im Straßenrennen, bei dem Klöden auf den Bronzerang fuhr.

Basis dieser Entscheidung wäre die mögliche Verstrickung von beider Fahrer in den Skandal um die Freiburger Uni-Klinik. Einige Ärzte des Krankenhauses hatten die Mannschaften der Teams Telekom und T-Mobile jahrelang systematisch gedopt. (rf/dpa)

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