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Nikolaus Brender

© ddp

Tour-Ausstieg: "Wir wollen einen sauberen Sport"

Der ZDF-Chefredakteur verteidigt den Ausstieg aus der Berichterstattung zur Tour de France. T-Mobile schließt eine Beendigung seines Teamsponsorings nicht aus.

ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender hatte den Ausstieg des Senders aus der Tour de France nach den jüngsten Doping-Vorwürfen gegen Patrik Sinkewitz am Mittag angekündigt. "Ich habe heute Morgen mit meinem Kollegen, dem Programmdirektor des Ersten deutschen Fernsehens, Herrn Struve, gesprochen. Wir haben uns intensiv beraten über den Fall und haben entschieden, dass wir jetzt erst einmal bis zur Klärung des Falles aus der Tour aussteigen", sagte Brender im "ZDF-Mittagsmagazin". "Da kann man nicht warten, bis die Tour zu Ende ist und dann zur Klärung beitragen. Das geht nicht. Die Tour steht unter einem ständigen Doping-Verdacht. Das ist ein sehr konkreter Fall, von einem jungen Fahrer, der zu den jungen wilden Sauberen gehört. Ob er nun wirklich gedopt ist, oder nicht, das wird die B-Probe zeigen. Aber die Verdachtsmomente sind so hoch, dass wir zu diesem Entschluss sehr schnell jetzt kommen mussten."

Zu möglichen Perspektiven erklärte Brender: "Wir haben immer klar gemacht, dass wir einen Vertrag haben über eine Rad-Tour, einen Radsport, der mit sauberen Elementen laufen muss. Und wir haben keinen Vertrag gemacht über Beihilfe und Hilfsinstrumente, das heißt Doping-Mittel", sagte Brender. ARD und ZDF versuchten mit diesem Schritt dazu beizutragen, dass alle Beteiligten des Radsports jetzt endlich klar Schiff machten. "Wir wollen einen sauberen Sport", so Brender im "ZDF-Mittagsmagazin". Das sei die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. "Und wir werden mit diesem Schritt hoffentlich dazu beitragen", ergänzte Brender.

T-Mobile schließt unterdessen einen Ausstieg als Teamsponsor nicht mehr aus. Das sagte T-Mobile-Kommunikations-Direktor Christian Frommert. Er warnte jedoch vor einer übereilten Entscheidung. "Mit Schnellschüssen ist niemand gedient", sagte er. Der Teamsponsor wolle sich erst nach dem Ende der Tour de France mit den Fahrern und der Mannschaftsführung zusammensetzen und über mögliche Konsequenzen beraten. "Wir können nicht zur Tagesordnung übergehen", sagte Frommert. T-Mobile-Fahrer Sinkewitz war bei einer Trainingskontrolle am 8. Juni positiv auf Testosteron-Doping getestet worden. (mit dpa)

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