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Sport: Dortmund dreht auf

Nach einem 0:3-Rückstand heißt es am Ende 3:3 im Derby gegen Schalke

Revierderbys sind immer aufregend, aber die 132. Auflage des Klassikers hatte es wirklich in sich. Sechs Tore, zwei Platzverweise, zwei Elfmeter und Emotionen ohne Ende: Am Ende hatten Dortmund und Schalke beim 3:3 einen denkwürdigen Fight abgeliefert. Die moralischen Verlierer waren eindeutig die Gäste, sie hatten aber am Ende einen 3:0-Vorsprung verspielt und zwei ihrer Profis verloren.

In den ersten zehn Minuten bestimmten die Gastgeber das Geschehen, doch Kringe setzte in der ansehnlichen Anfangsphase einen Kopfball über das Tor, und der erschreckend schwache Zidan vertändelte in aussichtsreicher Position. Es wurde nichts mit der Dortmunder Führung, dafür jubelte der Gegner. Nach 20 Minuten zeigte Lutz Wagner nach einer unübersichtlichen Zweikampfsituation zwischen Subotic und Kuranyi auf den Elfmeterpunkt, und die Fernsehbilder bestätigten den Schiedsrichter. Dortmunds Manndecker hatte den Ball mit der Hand gespielt, Farfan ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte souverän. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt glücklich, die Wirkung blieb nicht aus: Der BVB verlor jegliche spielerische Linie und agierte immer hilfloser. Schalke reichte es, sicher zu stehen und ab und zu Gegenangriffe zu starten. Einen dieser Konter nutzte Rafinha in der 39. Minute zum 2:0. Allerdings hätte der Torschütze nach einer zuvor begangenen Tätlichkeit zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr auf dem Spielfeld sein dürfen. Es war die erste Fehlentscheidung von Schiedsrichter Lutz Wagner (Hofheim).

Falls es in Dortmund unverbesserliche Optimisten gegeben haben sollte, die zur Halbzeit noch an eine Wende geglaubt hatten, erwiesen sich auch deren Hoffnungen acht Minuten nach Wiederanpfiff als Illusion. Nationalspieler Heiko Westermann nutzte die Konfusion in der Dortmunder Hintermannschaft und erhöhte per Kopf auf 3:0. Die gelbe Wand der Dortmunder Südtribüne sah es mit Entsetzen und verstummte zusehends. An der Depression auf den Tribünen vermochte auch der Anschlusstreffer durch das dritte Saisontor von Subotic nichts ändern. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Der eingewechselte Frei schaffte den Anschluss – ein Traumtor mit einem Schuss aus 20 Metern. Zuvor hatte Frei allerdings im Abseits gestanden. Fehlentscheidung Nummer zwei.

Es ging turbulent weiter: Schalke verlor nach Fouls erst Pander (Gelb-Rot) und dann Ernst (Rot). Dann schwang sich Frei zum Helden des Derbys auf. Einen fragwürdigen Handelfmeter – Fehlentscheidung Nummer drei – verwandelte er kurz vor Schluss. Klopp mochte die Ausführung nicht mit ansehen und durfte dann jubeln. So wie Tausende Dortmunder.

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