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Dortmund - Hamburg 2:0: Die Reise geht weiter

Der Sturmlauf von Borussia Dortmund durch die Fußball-Bundesliga setzt sich fort. Beim 2:0 über den Hamburger SV bleibt das Team von Trainer Jürgen Klopp auch im elften Spiel in Serie ohne Niederlage.

Die Fans auf der Südtribüne müssen sich im Herbst 2010 wie im siebten Himmel fühlen. Gestern durften sie erst mit ihrer erklärten Lieblingssängerin Nena zusammen singen, danach schlug Borussia Dortmund den Hamburger SV 2:0 (0:0). Längst hat der Lauf, den die jüngste Mannschaft der Bundesliga erlebt, kaum noch nachvollziehbare Ausmaße angenommen. Gegen Hamburg gelang den Dortmundern der zehnte Sieg im zwölften Meisterschaftsspiel, zumindest für einen Tag baute das Ensemble von Trainer Jürgen Klopp den Vorsprung an der Tabellenspitze auf sieben Punkte aus.

Vor 80 720 im ausverkauften Stadion taten sich die Spieler in Schwarz-Gelb allerdings lange schwer. Dass die Vorstellung zumindest eine Halbzeit lang wahrlich nicht meisterlich war, wird indes schon heute keinen mehr interessieren. Bei Dauerregen hatten die Gastgeber Probleme, ins Spiel zu finden. Die Dortmunder eroberten im Mittelfeld zwar viele Bälle, gaben sie jedoch durch zahlreiche ungenaue Abspiele postwendend wieder her. Da der HSV kaum nach vorne spielte, entwickelte sich ein echter Langeweiler. Es dauerte bis zur 40. Minute, bis der BVB durch Mario Götze die erste torgefährliche Situation kreierte.

Da ging es neben dem Platz schon temperamentvoller zu, als Trainer Klopp nach einem ausgebliebenen Freistoßpfiff wie eine Furie auf den vierten Unparteiischen zustürmte und ihm aus nächster Nähe seine Meinung mitteilte. Im November 2008 war Dortmunds Trainer in Hamburg nach einem Disput mit dem Schiedsrichter mit einer Geldstrafe von 12 000 Euro belegt worden und hatte danach Besserung gelobt. Der Lernprozess dauert offenbar noch an.

Falls Klopp seine Aktion als Weckruf gedacht haben sollte, so ging der Plan voll auf: Nach dem Seitenwechsel waren nur wenige Minuten gespielt, als die Dortmunder erstmalig eine Attacke mit vollem Tempo durchzogen: Lars Bender schickte Lukas Piszczek, der den Ball nach innen ablegte, wo Shinji Kagawa in Stellung gelaufen war und aus zwölf Metern flach in die Ecke einschob. Es war das sechste Saisontor des kleinen Japaners, der sich in Dortmund längst den Status als Publikumsliebling erdribbelt hat.

Dortmund hatte mit dem Erfolgserlebnis den Schlüssel gefunden und drängte auf mehr: Bei Sahins Freistoß bekam Jaroslav Drobny gerade noch die Fäuste hoch. Der HSV-Torhüter musste sich nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen. In der 71. Minute war er machtlos, als Lucas Barrios eine herrliche Kombination über Kagawa, Götze und Kevin Großkreutz zum 2:0 vollendete. Der BVB war schleppend ins Spiel gekommen, hatte sich jedoch den Sieg mit einer signifikanten Steigerung redlich verdient. Ein Ende der märchenhaften Reise ist nicht in Sicht.

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