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Wieder zur Stelle. Robert Lewandowski durfte nach seiner Rotsperre wieder spielen und erzielte prompt zwei Treffer gegen Hannover.

© dpa

Dortmund - Hannover 3:1: BVB festigt Platz zwei

Meister Borussia Dortmund bezwingt Hannover 96 nach zwei Lewandowski-Toren mit 3:1 und schießt sich vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Donezk warm.

Am Samstag wurde wieder Fußball gespielt, und das war gut so nach all dem Trara, das dem Dortmunder Pokal-Aus in München gefolgt war. Trainer Jürgen Klopp hatte die Bayern mit Plagiats-Vorwürfen konfrontiert und sie mit Chinesen in der Industrie verglichen, die „schauen, was die anderen machen, um es abzukupfern und dann mit mehr Geld und anderen Spielern den gleichen Weg einzuschlagen“. Prompt hatte Münchens Trainer Jupp Heynckes gekontert und den Kollegen aus dem Revier aufgefordert, „im Sieg und in der Niederlage Größe zu zeigen“. Was Klopp dann am Samstag auch tat. „Das Letzte, was ich will oder wollte und jemals getan habe, war, irgendeinem Kollegen den Erfolg zu neiden“, sagte er in einem Hörfunk-Interview, „Jupp, falls du ARD hörst: Sorry.“

Der Meister hat auch wahrlich Besseres zu tun, als sich auf solchen Nebenkriegsschauplätzen zu tummeln. Zum Beispiel Ergebnisse liefern in einer Woche der Wahrheit, die nach dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Donezk am Dienstag auch noch das Revierderby bei Schalke bietet. Der Anfang war schon mal viel versprechend, die Borussia schlug Hannover 96 vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion mit 3:1 (2:1) und erbrachte dabei den Nachweis, dass sie die Niederlage beim Gipfel im Süden gut verarbeitet hat.

Klopp verordnete Mario Götze, Sven Bender und dem seit Wochen angeschlagenen Lukasz Piszczek eine Pause, Hannovers Trainer Mirko Slomka musste mit dem gesperrten Szabolcs Huszti (neun Treffer) und Mame Diouf (zehn Tore) auf seine beiden torgefährlichsten Akteure verzichten. Dafür bekamen die Zuschauer Robert Lewandowski zu sehen, dessen Rotsperre auf zwei Spiele reduziert worden war. Der Pole sortierte sich allerdings hinter seiner angestammten Position in der Sturmspitze ein, die stattdessen von Julian Schieber ausgefüllt wurde. Auch auf ungewohntem Terrain stand der heiß Umworbene im Blickpunkt, in der achten Minute glückte Lewandowski nach einer flachen Hereingabe von Kevin Großkreutz die Führung für die Gastgeber.

Es war die Krönung einer stürmischen Anfangsphase, in der die Dortmunder gleich mal klar machten, wer Herr im eigenen Haus ist. Hannover musste erst in Rückstand geraten, um sich zu entschließen, auch Konstruktives zum Spielgeschehen beizutragen. Meist aber bestimmte Dortmund bei frühlingshaften Temperaturen das Geschehen. Das 2:0 fiel unter gütiger Mithilfe der Hannoveraner Hintermannschaft, die staunend Spalier stand, als Blaszczykowski und Großkreutz auf dem rechten Flügel ihren Angriff inszenierten. Am Ende der Verwertungskette stand erneut Lewandowski, der den Ball nur ins Tor schieben musste.

Wer Szenen wie diese erlebt, kann ermessen, warum Hannover nach Hoffenheim und Werder Bremen die schlechteste Abwehr der Liga hat. Aber auch die Dortmunder sind in der Lage, den Gegner zum Toreschießen einzuladen. So geschehen kurz vor der Pause, als Felipe Santana bei einem Klärungsversuch seinen Torhüter Roman Weidenfeller überspielte, der den Ball nur noch an die Latte lenken konnte, von wo ihn Mohammed Abdellaoue in Tor köpfte.

Es war nicht mehr als ein kleiner Rückschlag, auch nach dem Seitenwechsel übernahm der BVB wieder das Kommando, Gündogans Schuss aus 20 Metern strich über das Tor, später zeigte Lewandowski, warum ihn die Bayern so gerne hätten: Mit links legte er den Ball über den Gegenspieler, mit rechts schloss er ab. Allerdings am Tor vorbei.

Dann aber entschied Dortmund das Spiel: Blaszczykowski war auf der linken Außenbahn auf und davon geeilt, legte den Ball in die Mitte, wo Schieber bereit stand und abschloss. Es war der erste Bundesligatreffer des ehemaligen Stuttgarters für seinen neuen Verein. Kein Zweifel, dieses Erfolgserlebnis war hoch verdient. Borussia Dortmund muss die Bayern zwar in dieser Saison wieder an sich vorbeiziehen lassen, doch der Status als zweite Kraft im Land bleibt unangetastet.

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