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Dämpfer für den BVB. Dortmunds Jakub Blaszczykowski (l.) kann sich nicht gegen Kaiserslauterns Rodnei durchsetzen.

© dapd

Dortmund - Kaiserslautern 1:1: Dortmund verpasst den Sprung an die Spitze

Sind die fehlenden "Sonnenkinder" schuld? Fünf Tage nach dem Champions-League-Aus verpasst der BVB mit dem 1:1 gegen Kaiserslautern den Sprung an die Tabellenspitze und verliert zum Schluss beinahe noch.

Ein schlechtes Omen? Noch nie, wenn zum Jahresausklang die „Sonnenkinder“ aus Selm vor der Südtribüne des Dortmunder Stadions ihre Lieder geträllert haben, hat der BVB das folgende Heimspiel verloren. Am Sonntag waren die Glücksbringer verhindert, weil sie bei ihrem Weihnachtskonzert gefordert waren, stattdessen wurde vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern eine Konserve aus dem letzten Jahr auf die Leinwand projiziert. Der BVB schaffte es zwar ohne die gesangliche Rückendeckung, nicht als Verlierer vom Feld zu gehen, doch das 1:1 (1:0) vor 80.720 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion war wie eine gefühlte Niederlage. Nach dem Scheitern in der Champions League war der Arbeitsauftrag von Trainer Jürgen Klopp unmissverständlich: Rausgehen und sich zumindest in der heimischen Liga schadlos halten. Einen Durchhänger befürchtete Klopp nicht, „zumeist waren unsere Reaktionen nach Rückschlägen positiv.“

Allerdings musste der 44-Jährige beim Projekt Wiedergutmachung gleich auf sechs Spieler verzichten: Subotic, Kehl, Leitner und Bender fallen weiterhin verletzt aus, und dann meldete sich auch noch der Argentinier Lucas Barrios kurzfristig mit einem grippalen Infekt ab, zudem nahm der angeschlagene Mario Götze zunächst auf der Bank Platz. Dortmund fehlte zunächst die geistige und körperliche Frische, doch die Mannschaft schaffte es, sich ins Spiel zu kämpfen. Die erste Großchance hatte Robert Lewandowski, dessen Seitfallzieher aus kurzer Entfernung die Latte streifte. Die Überlegenheit des BVB wuchs von Minute zu Minute, die Führung war nur eine Frage der Zeit. Nach einer halben Stunde war es so weit: Eine schöne Kombination über Gündogan und Großkreutz schloss Kagawa ab, dessen strammer aber durchaus haltbarer Flachschuss unter Torhüter Kevin Trapp hinweg ins Netz rauschte.

Es war ein Treffer mit historischer Bedeutung, zum ersten Mal gelang es dem BVB, gegen einen Verein in Bundesliga-Heimspielen eine dreistellige Trefferausbeute zu erzielen. Nach dem Rückstand taten die Pfälzer nicht viel, um ihre Lage zu verbessern. Mathias Abel schob den Ball völlig unmotiviert ins Seitenaus, wenig später hätte Kagawa beinahe Treffer Nummer 101 nachgelegt, doch sein Weitschuss verfehlte das Ziel um Haaresbreite. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Hummels nach einem Eckball von da Silva den Spielstand deutlicher gestalten können, doch den Kopfball des Nationalspieles kratzte Olcay Sahan von der Linie.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Borussia am Drücker, bei Jakub Blaszczykowskis Schuss aus sieben Metern riss Trapp die Fäuste nach oben und entschärfte so eine gute Chance. Kaiserslautern blieb im Spiel und suchte zumindest gelegentlich den Weg nach vorn. Und das mit Erfolg: Als die Dortmunder Hintermannschaft nach einer Stunde völlig unsortiert war, ergriff Sahan die Möglichkeit und sorgte mit einem wunderschönen Volleyschuss für den Ausgleich. Es war ein ebenso sehenswertes wie unverhofftes Erfolgserlebnis, das den Gästen einen Punkt bescherte, mit dem sie wohl selbst kaum gerechnet hätten. Auch, weil der BVB in der Schlussphase beste Chancen ungenutzt ließ. Hummels Kopfball ging an den Pfosten und Lewandowski scheiterte aus drei Metern an Trapp, ein Weitschuss von Götze krachte an die Latte.

Dortmund hätte das Spiel sogar verlieren können, doch der eingewechselte Itay Shechter brachte den Ball mit dem Kopf aus kürzester Entfernung nicht an BVB-Torhüter Roman Weidenfeller vorbei.

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