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Er ließ seinem Namensvetter keine Hoffnung auf einen Auswärtspunkt. Robert Lewandowski traf gegen Leverkusen mit Trainer Sascha Lewandowski.

© Reuters

Dortmund - Leverkusen 3:0: BVB ist zurück im Meistermodus

Borussia Dortmund schlägt Bayer Leverkusen souverän mit 3:0 und ist für das Champions-League-Spiel gegen Ajax Amsterdam gerüstet.

Jürgen Klopp hatte seinen Spaß, als er die Fernsehbilder von Angela Merkel nach der Dortmunder Führung sah. Neben der Dame im roten Kostüm sprang Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball hoch, „und plötzlich“, feixte Klopp, „hat sie kurz mit den Armen gezuckt, und dann gemerkt, dass sie ja eigentlich neutral sein muss.“ Die Bundeskanzlerin war als Schirmherrin der Aktion „Geh Deinen Weg“ zu Gast im Ruhrgebiet. Mit dieser Initiative geben alle Bundesligaklubs an diesem Spieltag ihr Statement für Toleranz und Integration ab.

Zusammen mit 80 645 Zuschauern sah die Kanzlerin im ausverkauften Stadion eine starke Leistung des Meisters und Pokalsiegers, der gegen Bayer Leverkusen vor allem im ersten Durchgang eine blitzsaubere Vorstellung bot und auch in dieser Höhe verdient mit 3:0 (2:0) gewann. Klopp sprach anschließend von einem „extrem guten Spiel meiner Mannschaft, erstmals in dieser Saison haben wir alles auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten“. Dagegen fand Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski seine Mannschaft „von der ersten Minute an viel zu passiv, das wurmt mich gewaltig“.

BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte Marco Reus auf die Bank beordert, obwohl er sich nach seiner im Länderspiel in Österreich zugezogenen Fußprellung spielfähig gemeldet hatte. Dafür durfte mit Mario Götze ein weiterer Nationalspieler erstmalig in dieser Spielzeit von Anfang an ran. Solange die Kräfte reichten, sprühte Dortmunds Edeltalent vor Spielfreude. „Er benötigt Spielpraxis und kommt so langsam in den Rhythmus“, sagte Reus, der den Freund von draußen beobachtete: „Ich denke, wir werden noch viel Freude an ihm haben.“

Götze und seine Mitstreiter gingen raus und legten ein unglaubliches Tempo vor. Die Borussia wirkte nach der Länderspielpause frisch, ausgeruht und tatendurstig. Dem furiosen Kombinationsfußball hatten die Gäste aus dem Rheinland nichts entgegenzusetzen. Dortmunds Druck war enorm, Leverkusen hatte in der Anfangsphase kaum Ballbesitz. Der BVB hätte früh in Führung gehen können, doch Schmelzer und Blaszczykowski vergaben zwei große Chancen.

Video: BVB mit Rückenwind in die Champions League

Als der Dortmunder Kombinationsfluss dann ins Stocken geriet, lösten Klopps Männer den Knoten mit einer Standardsituation: Einen Eckball von Marcel Schmelzer verwandelte Mats Hummels nach knapp einer halben Stunde Spielzeit völlig freistehend mit dem Kopf. Klopp traute seinen Augen kaum, „das war, glaube ich, unser erstes Tor nach einem Standard seit gefühlt 40 Jahren“. Mit der Führung im Rücken wuchsen dem BVB Flügel. Das 2:0 war eine polnische Hochgeschwindigkeitskombination: Lewandowski schickte Piszczek auf die Reise, der Blaszczykowski mustergültig bediente. Nach zwei Bundesliga-Auftritten, in denen nicht alles passte, war das wieder die Borussia in Meisterform.

In der zweiten Halbzeit ließen es die Dortmunder ein wenig ruhiger angehen und beschränkten sich auf die Kontrolle des Spielgeschehens. Immerhin gelang es Stürmer Robert Lewandowski, den Sieg mit einem Kopfballtreffer in der 78. Minute zu veredeln. Kurz vor Schluss köpfte Hummels den Ball dann noch an die Unterkante der Latte.

Kein Zweifel, der Meister ist für den ersten Champions-League-Auftritt am Dienstag gegen Ajax Amsterdam gut gerüstet. „Wir müssen jetzt alle drei Tage spielen“, sagte Lewandowski, „da ist solch ein Sieg ein guter Auftakt“. Bei Dortmund ist alles gut, die neue Spielzeit in der Champions League kann beginnen.

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