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Borussia Dortmund - FC Schalke 04

© dpa

Dortmund - Schalke 0:1: Unruhige Zeiten

Ein nicht gegebener Treffer von Dortmunds Barrios und Farfans Tor prägen Dortmunds 0:1-Pleite im Revierderby gegen Schalke. Für den BVB war es die zweite Heimniederlage in Folge.

Die Parole zum Spiel hatte Jürgen Klopp ausgegeben. „Wir sind heiß wie Frittenfett“, hatte Dortmunds Trainer erklärt, ein Satz, den im Ruhrgebiet jeder versteht. Pure Leidenschaft sei bei der 134. Auflage des ewig jungen Bundesligaklassikers gegen Schalke 04 gefragt, „wer hier einen Vertrag unterschreibt, weiß genau um die Bedeutung dieses Spiels.“ Zwei Revierderbys hat Klopp in seiner Zeit auf der Dortmunder Bank begleitet, zweimal gab es eine Punkteteilung. Auf einen Sieg über Schalke aber muss Klopp weiter warten. Seine Borussia verlor vor 80 552 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion gegen den ungeliebten Rivalen mit 0:1 (0:1). Das Tor des Tages erzielte der überragende Peruaner Jefferson Farfan in der 31. Minute. „Das ist das Bitterste, was passieren kann“, sagte Patrick Owomoyela.

Es war bereits die zweite Dortmunder Heimniederlage in Folge. Der BVB, der ohne Sebastian Kehl, Dede und Jakub Blaszczykowski angetreten war, wirkte zu Spielbeginn nervös. Viele leichte Fehler und Pässe zum Gegner belegten, dass dies keine Aufgabe war, die sich mit normalen Pflichtspielen vergleichen lässt.

Schalke, das im Sturm Kevin Kuranyi ersetzen musste und zunächst Halil Altintop für Gerald Asamoah in die Spitze beorderte, wirkte in den ersten Minuten deutlich abgeklärter. Doch die Gastgeber reagierten und erarbeiteten sich über gewonnene Zweikämpfe eine Feldüberlegenheit und auch erste Tormöglichkeiten. Die beste hatte Lucas Barrios nach einer knappen Viertelstunde. Der Argentinier tauchte nach einem Einwurf von Patrick Owomoyela völlig frei vor dem Schalker Tor auf. Eigentlich ein sicherer Treffer für den Welttorjäger, der in der Bundesliga noch immer auf sein erstes Erfolgserlebnis wartet. Doch der herausstürzende Torwart Manuel Neuer bewahrte sein Team mit einer überragenden Reaktion vor dem Rückstand.

Noch spektakulärer war Barrios’ zweite Szene, als sein Schuss aus 17 Metern zu einer unberechenbaren Bogenlampe abgefälscht wurde und von der Latte nach unten klatschte. Ob auf oder hinter die Linie war zunächst nicht zweifelsfrei zu ermitteln, und so tat Schiedsrichter Wolfgang Stark gut daran, das Spiel weiterlaufen zu lassen. Fifa-Schiedsrichter Herbert Fandel, der das Spiel für den DFB beobachtete, gab dem Kollegen Rückendeckung: „Die Fernsehbilder zeigen, dass der Ball die Linie berührt hat.“

Schalke beschränkte sich weiterhin darauf, in der Abwehr mit massiver Präsenz zu stehen und vorne auf schnelle Konter zu setzen. Einer dieser überfallartigen Angriffe führte nach einer halben Stunde zur Führung durch Jefferson Farfan. Eine glückliche Fügung, denn die Mehrzahl der Spielanteile und der Chancen lagen auf Seiten der Borussia.

Auch nach dem Seitenwechsel setzten die Gastgeber weiter auf Attacke. Nach 50 Minuten erzielte Barrios den Ausgleich, doch wieder versagte Stark dem Treffer die Anerkennung. Und wieder lag der Unparteiische richtig, denn Tinga hatte zuvor bei einem Kopfball im Abseits gestanden. Schalke 04 stand mächtig unter Druck, schaffte aber immer wieder durch blitzschnell vorgetragene Konter Entlastung. Vor allem mit dem flinken Farfan hatte die Dortmunder Defensivabteilung ihre liebe Not. Die Taktik von Schalkes Trainer Felix Magath ging auf.

Seine Mannschaft spielte in Dortmund nicht schön, aber dafür enorm wirkungsvoll. Entsprechend erfolgreich war die Ausbeute. Mit 13 Punkten hat sich das Team von Felix Magath erst einmal in der Spitzengruppe festgesetzt. Dagegen kommen auf Dortmund nach dem verpatzten Saisonstart unruhige Zeiten zu.

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