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Vorfreude hinter'm Zaun: Dortmunds Fans sehen gebannt zu, wie Barrios das 1:0 erzielt.

© dpa

Dortmund - St. Pauli 2:0: Dortmund bleibt dem Titel auf der Spur

Im Westen nichts Neues: Borussia Dortmund lässt sich nach zwei Unentschieden infolge nicht aus der Ruhe bringen und schlägt St. Pauli, die Mannschaft der Rückrunde.

Es ist schwer zu glauben, aber vom 18. bis zum 22. Spieltag dieser Saison hat es in der Bundesliga keine erfolgreichere Mannschaft gegeben als den FC St. Pauli. Ihren Status als beste Rückrundenmannschaft haben die Hamburger gestern allerdings aufgeben müssen. Sie verloren bei Borussia Dortmund mit 0:2 (0:1) und hatten dort von der ersten Minute an kaum die Chance, beim Tabellenführer auch nur zu punkten. Dabei hatte sich Holger Stanislawski so auf das Spiel gefreut. St. Paulis Trainer sprach vor Spielbeginn von einer „fantastischen Woche, nach dem historischen Sieg gegen den HSV erleben wir direkt das nächste Highlight“. Es kam ganz anders.

Die Gäste mussten Gerald Asamoah ersetzen, der frühere Schalker hatte auf die Reise ins Ruhrgebiet aufgrund einer Knieprellung verzichten müssen. Vor 80 720 Besuchern im ausverkauften Dortmunder Stadion festigte der BVB durch den 17. Saisonsieg seine einsame Position an der Tabellenspitze mit nun 13 Punkten Vorsprung. Auch wenn es im Dortmunder Lager elf Runden vor Saisonende immer noch niemand aussprechen mag: Der Meistertitel rückt immer näher. Nach zuletzt zwei leichtfertig vergebenen Siegen gegen Schalke und Kaiserslautern hatte Trainer Jürgen Klopp fehlende Zielstrebigkeit im Abschluss ausgemacht und forderte deshalb „mehr Klarheit“ in den Aktionen.

Seine Spieler mögen Klopp vielleicht zugehört haben, abstellen konnten sie diese einzige Schwäche in ihrem Spiel zunächst allerdings nicht. Von Spielbeginn an berannten sie das Tor ihres Gegners mit Leidenschaft, vermochten es zunächst allerdings nicht, eine der vielen guten Möglichkeiten zu nutzen. Kevin Großkreutz tauchte bereits in der zweiten Minute allein vor St. Paulis starkem Torhüter Thomas Kessler auf, brachte den Ball jedoch nicht im Tor unter. Genauso ging es in der Folge auch zweimal Nuri Sahin, Mario Götze, zwei Mal Lucas Barrios, Marcel Schmelzer und erneut Kevin Großkreutz. Borussia Dortmund dominierte seinen Gegner in einer einseitigen Partie offensichtlich mühelos. Wie schon in den vergangenen Heimspielen gegen Stuttgart und Schalke spielte der BVB enorm stark, vermochte es aber nicht, diese Überlegenheit in Toren auszudrücken. Immer wieder betont Klopp, ihm sei es in erster Linie wichtig, dass sich seine Mannschaft diese Möglichkeiten überhaupt erspiele. Doch auf Dauer kann ihm ein solch fahrlässiger Umgang mit besten Torgelegenheiten kaum gefallen.

Die Erlösung aus Dortmunder Sicht brachte Lucas Barrios fünf Minuten vor der Halbzeit: Eine Hereingabe von Nuri Sahin nahm der Stürmer aus Paraguay auf, drehte sich und schob den Ball aus sieben Metern über die Linie. Und weil sich die Dortmunder in der ersten Hälfte mit dem Treffen so schwer getan hatten, boten die Hamburger nach der Pause großzügige Unterstützung an: In der 49. Minute nahm Barrios eine Hereingabe von Marcel Schmelzer auf und schob den Ball vor das Tor, wo ihn Ralph Gunesch aus kurzer Entfernung ins eigene Tor bugsierte. Auf der Bank schüttelte Holger Stanislawski den Kopf. Er wusste, dass für sein überfordertes Team an diesem Nachmittag jetzt erst recht nichts mehr zu holen sein würde. Nicht eine nennenswerte Chance hatte sich St. Pauli erspielen können.

Unter dem Dortmunder Dauerdruck verlor auch der bis dahin so souveräne Kessler den Überblick und schoss einen Abstoß direkt ins Seitenaus. Auch wenn sie sich weiterhin gute Möglichkeiten erspielten, ließen es die Dortmunder nach einer Stunde ein wenig ruhiger angehen. Sie konnten sich das leisten, denn St. Pauli kam weiterhin selten nach vorne. Die Verwunderung war groß, als St. Paulis Charles Takyi in der 61. Minute tatsächlich gefährlich auf das Tor schoss. Doch Roman Weidenfeller hielt den Ball. Dortmunds Kapitän hatte in der zweiten Halbzeit einen wunderbaren Platz, direkt vor der Gelben Wand der Südtribüne. Dort feierten die Fans, die das formulieren, was sonst auf dem Index steht: „Deutscher Meister wird nur der BVB.“

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