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Mit letzter Kraft. Die Dortmunder stemmten sich gegen das Pokal-Aus, in Unterzahl konnten sie sich auch im Elfmeterschießen auf Torwart Roman Weidenfeller verlassen. Foto: Reuters

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Sport: Dortmunder Punktsieg

Die Borussia siegt 5:4 nach Elfmeterschießen bei Fortuna Düsseldorf und steht im Viertelfinale.

Das Fußball-Publikum in Düsseldorf gilt traditionell als nicht besonders heißblütig. In diesen Tagen und Wochen aber macht der schwierige Standort eine erstaunliche Wandlung durch, gestern Abend erreichte sie ihren vorläufigen Höhepunkt. Zum Anpfiff des Achtelfinales im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund formten die Düsseldorfer Anhänger im Oberring mit weißen Papptafeln die Zahlen 1979 und 1980 auf rotem Grund. Es sind die Jahre, in denen die Fortuna den DFB-Pokal gewonnen hat. Etwas weiter unten war eine 2012 zu sehen.

Aus dem Wunsch der Düsseldorfer Fans wird in dieser Saison noch nichts. Der Zweitligist lieferte dem Deutschen Meister zwar einen bravourösen Kampf, musste sich am Ende aber 4:5 nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Die Dortmunder, die 86 Minuten in Unterzahl spielten, hatten sich den Sieg jedoch nicht minder verdient.

Es war eine Begegnung passend zur Stimmung auf den Rängen: Das Spiel wogte hin und her und war von viel Leidenschaft geprägt. „Wir müssen von Beginn an volles Tempo und Risiko gehen, um den Gegner eventuell zu überraschen“, hatte Düsseldorfs Manager Wolf Werner gesagt. Angesichts der Personalprobleme des BVB bot sich diese Überrumpelungstaktik durchaus an. Trainer Jürgen Klopp musste eine ganze Reihe an Stammspielern ersetzen. Wegen Magenproblemen fiel kurzfristig auch noch Shinji Kagawa aus, für ihn rückte Lucas Barrios in die Startelf, Patrick Owomoyela musste als Innenverteidiger aushelfen.

Dieses Experiment aber war relativ schnell wieder beendet. Nach etwas mehr als einer halben Stunde sah der frühere Nationalspieler für ein Foul an Sascha Rösler Gelb-Rot. Lukasz Piszczek übernahm nun den Platz in der Innenverteidigung, Kevin Großkreutz rückte von links vorne nach rechts hinten. Bis zu diesem Zeitpunkt wirkte der Meister etwas reifer als der Spitzenreiter der Zweiten Liga, allzu viele Tormöglichkeiten erspielten sich die Dortmunder allerdings nicht. Die Düsseldorfer suchten lange vergebens nach einer Lücke in der Dortmunder Defensive, außer Distanzschüssen fiel ihnen kaum etwas ein.

Die zweite Hälfte begannen die Fortunen mit mehr Druck und suchten entschlossen den Weg nach vorne – als wäre ihnen erst in der Pause richtig klar geworden, welch große Chance sich ihnen bot, eine Serie fortzuschreiben. Dreimal waren beide Mannschaften bisher im DFB-Pokal aufeinander getroffen, jedes Mal hatten sich die Düsseldorfer durchgesetzt. Nach dem aufregenden Beginn der zweiten Halbzeit brachten die Dortmunder wieder ein bisschen Ruhe ins Spiel, richtig gefährlich wurden sie bis zum Ende der regulären Spielzeit allerdings nicht mehr.

Zu Beginn in der Verlängerung wäre Düsseldorf beinahe in Führung gegangen. Der Dortmunder Lukasz Piszczek setzte einen Kopfball an den eigenen Pfosten, auf der Gegenseite vergab Ilkay Gündogan einen Konter zu überhastet.

Im Elfmeterschießen sorgte Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin dann für Aufsehen, als er zwei Elfmeter wiederholen ließ, weil sich die Torhüter beider Teams angeblich zu früh bewegt hatten. Ärgerlich für Dortmund: Düsseldorfs Lambertz hatte verschossen, traf aber im zweiten Versuch. Am Ende sollte die Szene nicht entscheidend sein, weil Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller den Elfmeter von Düsseldorfs Thomas Bröker hielt, während die Dortmunder Schützen alle ihre Versuche verwandelten.

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