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DOSB: Angriff aus Bremen auf den Sport

DOSB-Chef Hörmann zu Bremer Plan: „Angriff auf den gesamten Sport“

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat mit aller Schärfe den Bremer Beschluss zur Bezahlung von Polizeieinsätzen bei Bundesliga-Spielen kritisiert. „Ich sehe es auch als Angriff auf den gesamten Sport“, erklärte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Mittwoch. „Das Vorgehen Bremens ist eine sportpolitische Geisterbahnfahrt, die dem Großen und Ganzen nur schadet.“ Es werde dadurch an den Grundfesten der Aufgaben für die öffentliche Sicherheit und des Gewaltmonopols des Staates gerüttelt. Der Sport könne und dürfe seine Veranstaltungen nicht in gewinnorientiert oder gemeinnützig auseinanderdividieren lassen.

Juristen haben unterschiedliche Ansichten darüber, ob Bremen mit seinem Vorstoß zur Finanzierung von Polizeieinsätzen bei Fußball-Partien gegen das Recht verstößt. „Es wäre rechtlich erlaubt, die Veranstalter von Fußball-Spielen an den Kosten für die Polizeieinsätze zu beteiligen“, sagt der Verfassungsrechtsprofessor Joachim Wieland. Denn wer eine Veranstaltung organisiere, die typischerweise mit Gefahren verbunden sei, könne nach dem Polizeirecht auch zur Kostenbeteiligung heran gezogen werden. „Zu einem Fußballspiel kommen viele Menschen zusammen und es kommt häufig auch zu Gewaltszenen. Das ist den Organisatoren bekannt, das nehmen sie billigend in Kauf“, sagt der Speyerer Professor.

Ganz anders sieht das dagegen der Kölner Sportrechtsexperte und Unidozent Jan Orth. Seiner Ansicht nach will Bremen unzulässigerweise Dritte für die Kosten eines Polizeieinsatzes heranziehen. Denn nur in bestimmten Fällen müssten die Veranlasser von Polizeieinsätzen, die sogenannten „Störer“ die Kosten dafür tragen. „Die Fußballvereine und Verbände sind jedoch nicht die Störer. Im Gegenteil, sie organisieren den Spielbetrieb, was von der Gesellschaft auch erwünscht ist.“ (dpa)

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