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Dr. Dollas Diagnose (107): Was bringen Einlagen in den Schuhen?

Das schöne Wetter ruft auch die letzten Hobbysportler raus zum Sport. Doch was ist, wenn plötzlich der Knöchel, das Knie oder gar die Hüfte schmerzt? Oft liegt die Ursache in den Füßen. Einlagen können hier Abhilfe schaffen.

Auch unter Fachärzten wird über die Notwendigkeit der Einlagenversorgung kontrovers diskutiert. Beim Laufen müssen die Füße bis zum 10-fachen des Körpergewichtes tragen. Durch die vermehrte Belastung von Muskeln, Sehnen und Gelenken können muskuläre Dysbalancen entstehen. Hier können Einlagen Bewegungsabläufe unterstützen.

Nach Untersuchung des Fußes durch den Arzt wird nach entsprechender Diagnose eine Einlage durch den Orthopädietechniker angefertigt. Noch vor wenigen Jahren wurden unterschiedliche Materialien verwendet (Leder, Metall, Holz, Kunststoff) und Einlagen nach Gipsabdruck oder Stehen auf Blaupapier angefertigt. Heute ist die Vermessung des Fußes weitaus umfangreicher.

Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.
Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.

© promo

Nach manueller Untersuchung der Statik unter besonderer Berücksichtigung der Achse von Hüft- und Kniegelenken sowie der Haltung der Wirbelsäule wird der Fuß digital von einem Fußscanner vermessen. Dabei steht der Untersuchende auf einem „Kopierer“ (Scanner). Damit werden die genaue Fußgröße und Fußfehlformen erkannt. Bei einer Fußdruckmessung wird mit „normalem“ Schritt über eine Druckplatte gelaufen. Dabei erhält man Informationen über Druckbelastung und Druckverteilung sowie den individuellen Laufstil.

Bei einer Kameraaufnahme auf dem Laufband wird der Laufstil barfuß und mit kurzer Hose auch in Zeitlupe aufgenommen. Die gesamten Erkenntnisse werden anschließend bewertet, um dann eine individuelle Einlage herzustellen.

Dabei wird als Material fast ausschließlich Schaumstoff verwendet. Bei der Einlagenversorgung werden sensomotorische (propriorezeptive) von passiven Unterstützungseinlagen (Schaleneinlagen, Einlagen mit Keil, mit Randerhöhung) unterschieden. Die passiven Einlagen können nur die Beschwerden lindern. Deshalb geht der Trend zur Anfertigung einer individuellen sensomotorischen Einlage.

Bei der sensomotorischen Einlage wird die Biomechanik des Körpers durch gezielt eingesetzte Impulse unterstützt. Es kommt durch eine Tonusregulation der Fußmuskulatur zur Verbesserung der statischen Fehlstellung. Die Stimulationspunkte der sensomotorischen Einlagen aktivieren die Muskulatur der Füße und verbessern so auch die Leistungsfähigkeit des Sportlers.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sensorisches Training für die Fußsohle bei Grundschulkindern eine deutliche Verbesserung der Gesamtkörperkoordination bewirkt. Bei älteren Menschen kommt es immerhin zur Verringerung des Sturzrisikos.

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