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Herthas Mittelfeldmotor Peer Kluge lag am Wochenende flach und konnte in Aue nicht mitwirken.

© dapd

Dr. Dollas Diagnose (88): Der Magen-Darm-Infekt

Er macht auch vor Leistungssportlern nicht Halt: Der Magen-Darm-Infekt. Diesmal erwischte es Herthas Peer Kluge, der in Aue passen musste. Warum ist bei einer solchen Erkrankung eine körperliche Belastung unmöglich?

Übelkeit, Durchfall und Erbrechen können Symptome einer Magen-Darm-Entzündung sein. Häufig wird diese Entzündung auch Magen-Darm-Grippe genannt. Man kann sich abgeschlagen und erschöpft fühlen, mit einer normalen Grippe (Influenza) hat das nichts zu tun. Die Entzündung kann durch Viren, aber auch durch Bakterien hervorgerufen werden. Es kommt zu einer Schleimhautschädigung im Magen-Darm-Trakt, weshalb die Nahrung nicht mehr vollständig verdaut werden kann. Die unverdaute Nahrung bindet Wasser und macht den Stuhlgang flüssig.

Durch vermehrte Darmbewegungen kommt es zu Bauchschmerzen. Ein vermehrter Flüssigkeits- und auch Elektrolytverlust muss ausgeglichen werden. Dies kann durch Elektrolytgetränken, speziellen Salztabletten, aber auch durch Infusionen erfolgen. Auch durch die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems ist eine sportliche Betätigung, auch bei Leistungssportlern, in der akuten Phase der Krankheit nicht möglich.

Hygienische Maßnahmen, wie richtiges Händewaschen, sind auch bei der Zubereitung der Nahrung zur Prophylaxe der Gastroenteritis wichtig. Während noch vor Jahren ein Stopp der Nahrungsaufnahme angeregt wurde, wird heute ein langsamer Nahrungsaufbau mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten zur Erholung der Darmschleimhaut empfohlen. Dabei werden besonders Zwieback und Salzstangen gegessen.

Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.
Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.

© promo

Untersuchungen haben auch gezeigt, dass die Gabe von Probiotika die Durchfalldauer verkürzen können. Ein Probiotikum enthält Mikroorganismen, die einen gesundheitsfördernden Einfluss auf den Darm haben können.

Der Berliner Orthopäde Dr. Thorsten Dolla, 48, ist seit vielen Jahren in der Sportmedizin tätig. Er war Mannschaftsarzt bei Hertha BSC, beim 1. FC Union und dem Footballteam Berlin Thunder. Beim ISTAF war er bis 2009 leitender Arzt und ist heute Ringarzt beim Boxen. Für Tagesspiegel.de schreibt er regelmäßig über Sportverletzungen und ihre Folgen. Alle Folgen können Sie hier nachlesen.

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