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Die Eisbären überzeugten im zweiten Finalspiel der "Best of Five".

© dpa

Drittes Finale in der DEL: Die Kölner spielten passabel, die Tore schossen die Eisbären

Erst war es 30 Minuten lang spannend, dann eine einseitige Angelegenheit: Der Meister erwies sich als Meister der Effektivität und siegte 6:3. Am Sonntag können die Eisbären mit einem Sieg den Titel verteidigen.

Knapp 30 Minuten war Spiel drei der Finalserie um die deutsche Eishockeymeisterschaft eine spannende Angelegenheit. Danach wurde es dann eine so einseitige Angelegenheit, dass der Stimmungspegel unter den 18.649 Zuschauern in der ausverkauften Kölnarena erstaunlich tief sank. Verständlich. Die Kölner Haie spielten zwar passables Eishockey, doch die Tore schossen die Eisbären. Der Meister erwies sich am Freitag vor allem als Meister der Effektivität. Weil die Berliner im zweiten Drittel quasi alle Torchancen nutzten, siegten sie 6:3 (1:1, 3:0, 2:2) und führen somit in der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Play-off-Serie 2:1. Das heißt: Am Sonntag können die Eisbären mit einem weiteren Sieg zum siebten Mal in neun Jahren Meister werden.

Der Weg dahin scheint für die Berliner möglich - den Verlauf des Spiels am Freitag zum Maßstab genommen. Aber bereits nach dem ersten Auswärtssieg in Köln am Sonntag sprach ja viel für die Berliner und dann verloren sie ihr Heimspiel doch 1:3. Ob die Kölner allerdings nach ihrer bitteren Niederlage vom Freitag noch mal so viel Moral aufbringen können, das ist eine spannende Frage. Denn gestern waren sie ebenbürtig, aber trotzdem erfolglos.

Die Berliner gingen zwar früh durch Julian Talbot in Führung, aber Köln glich wenig später durch Rok Ticar aus. Es schien ein weiterer Beleg dafür zu sein, dass beiden Mannschaften von der Spielstärke auf einem Level liegen. Aber das täuschte. Die Haie kämpften sich zwar oft bis in das Berliner Drittel vor, doch der letzte Pass vor dem Tor kam viel zu selten. Und gute Schusspositionen hatte die Mannschaft von Uwe Krupp auch kaum. Rob Zepp im Tor der Eisbären konnte die Haie nicht sonderlich überraschen. Den ersten Schuss auf sein Tor hatte Zepp fast immer und zum Nachschuss kamen die Kölner selten, weil die Berliner Verteidiger gut aufräumten. Nur beim 1:1 durch Rok Ticar hatten sie ihren Torwart allein gelassen.  

Nachdem Jimmy Sharrow kurz nach Beginn des zweiten Drittels das 2:1 für den Meister erzielt hatte, nahm das Spiel dann seine einseitige Richtung. Reichlich unbehelligt hatte der US-Amerikaner den Puck unter die Latte des Tores von Danny Aus den Birken gezimmert und sich dann mit provokativer Grimasse an das Kölner Publikum gewandt. So nach dem Motto: ‚Ihr wisst schon, was jetzt passiert’. Genau, nun brauchten die Eisbären nur wenig Chancen und ein wenig Glück für weitere Tore. Zwei – in dieser Saison oft enttäuschende - Berliner Verteidiger hatten ihre großen Auftritte: Mark Katic und Ryan Caldwell. Katic erzielte mit einem Distanzschuss das 3:1 und das 4:1 von Mads Christensen bereitete Caldwell mit seinem Schuss vor.

Aber das Spiel war noch nicht gelaufen, gegen Ende des letzten Drittels wurde es turbulent. John Tripps Tor zum 2:4 für die Haie fiel vier Minuten vor Schluss, nur 35 Sekunden später gelang Marco Sturm sogar das dritte Kölner Tor. Als die Kölner dann ihren Torwart vom Eis nahmen, traf André Rankel zum 5:3 und Christensen sogar zum 6:3 für die Eisbären. Der Mannschaftskapitän sagte, seine Mannschaft habe sich viel besser konzentriert als noch am Dienstag. „Und die Torchancen haben wir eiskalt genutzt.“ Wobei dies dadurch begünstigt wurde, dass Kölns Torwart Aus den Birken insgesamt wacklig wirkte. So endete das Spiel mit einem Auswärtssieg. Wie immer, wenn Köln und Eisbären in dieser Saison gegeneinander gespielt haben. Den Berlinern soll es recht sein. Geht es nach dem Gesetz der Serie, dann werden die Eisbären Meister – zwar nicht im Heimspiel am Sonntag, aber am Mittwoch in Spiel fünf in Köln.

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