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Dubai: Haas siegt, Schüttler verliert

Thommy Haas hat sich beim ATP-Turnier in Dubai in zwei Sätzen in die dritte Runde gequält. Weniger Glück hatte Rainer Schüttler, der an dem Serben Novak Djokovic scheiterte.

Dubai - Thomas Haas hat den inneren Schweinehund besiegt und sich nach einer schlaflosen Nacht ins Viertelfinale des Wüstenturniers in Dubai gequält. Ausgelaugt von den Strapazen nach dem Memphis-Sieg drei Tage zuvor musste der Weltranglisten-Neunte aus Hamburg allerdings unerwartet hart kämpfen, ehe er den 60 Plätze schlechter eingestuften Franzosen Florent Serra in 101 Minuten mit 7:6 (7:5), 6:3 bezwungen hatte. Während Vorjahres-Halbfinalist Rainer Schüttler im Serben Novak Djokovic seinen Meister fand, der die Zweitrundenpartie auf einem Nebenplatz mit 7:6 (7:5), 6:3 gewann, blieb Haas im neunten Match nacheinander ohne Satzverlust.

"Einen Moment lang hatte ich daran gedacht, hier abzusagen. Aber ich bin froh, zum ersten Mal in Dubai zu sein", sagte Haas, der in der Runde der letzten acht in einer Neuauflage des Melbourne-Viertelfinals auf den Russen Nikolaj Dawidenko oder auf Oliver Rochus trifft, der mit Belgien vom 6. bis 8. April in Ostende der deutsche Viertelfinal-Gegner sein wird. Für eine Rückkehr ins Nationalteam konnte sich Schüttler nicht empfehlen. Zu viele Fehler verdarben dem auf Platz 98 der Weltrangliste abgerutschten 30-jährigen Korbacher eine Überraschung gegen den 19-jährigen Djokovic, der schon auf Position 14 mit Tendenz nach oben geführt wird.

Haas müde und oftmals unkonzentriert

Seinem Reise-Marathon aus dem Schneesturm in New York in die Hitze am Persischen Golf musste Haas im zweiten Wüsten-Auftritt Tribut zollen. Hatte er am Abend zuvor noch der Müdigkeit getrotzt, machte sich das Schlafdefizit gegen Serra deutlich bemerkbar. "Man kommt aus der Halle, spielt erst in der Nacht und dann in der Mittagshitze: Früher wäre ich durchgedreht", bekannte Haas. "Aber man muss ja nicht zeigen, wie dreckig es einem geht." Sein zuletzt bärenstarker Aufschlag kam nur sporadisch und etliche Fehler machten viele seiner Breakchancen zunichte. Auch im zweiten Durchgang verspielte er einen Vorsprung.

"Ich bin ja selbst dran schuld", erklärte der gebürtige Hamburger. "Wenn ich so einen blöden Turnierplan mache, muss ich jetzt auch die Suppe auslöffeln." Eine Absage habe er nach kurzem Überlegen verworfen. Zum einen, weil er beim Schweden Jonas Björkman im Wort fürs Doppel gestanden habe; zum anderen, weil seine Schwester Sabine in Dubai mit Haas' kleiner Nichte wartete. "Jetzt bin ich froh, hier zu sein", sagte der Wahl-Amerikaner, der bei der Players-Party einen Kamel-Ritt verweigerte, sich zum Bild mit einem Falken aber von einem deutschen Fotografen überreden ließ.

Becker unterliegt Hernych in Las Vegas

Benjamin Becker startete derweil mit einer Niederlage in das mit 416.000 Dollar dotierte Hartplatz-Turnier in Las Vegas. Da dort allerdings nach dem Round-Robin-System gespielt wird, kann der an Nummer acht gesetzte Mettlacher die erlittene 3:6, 5:7-Schlappe gegen den Tschechen Jan Hernych noch ausgleichen, wenn er den um sein Comeback kämpfenden einstigen French-Open-Sieger Gustavo Kuerten aus Brasilien schlagen sollte. (Von Andreas Bellinger, dpa)

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