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Sport: Duell der Giganten

Slalom: Marlies Schild ist zu gut für Maria Riesch

Zagreb - Maria Riesch muss sich im Moment ein wenig vorkommen wie die Königin im Märchen von Schneewittchen. Ihre Bilanz ist hervorragend, am Dienstag, beim Weltcup-Slalom in Zagreb, landete sie zum vierten Mal in dieser Saison auf dem zweiten Platz. Doch hinter den sieben Bergen, da gibt es eine Slalomfahrerin, die noch besser ist als Riesch. Marlies Schild aus Österreich wurde in Zagreb zum vierten Mal in diesem Winter Erste. Trotzdem gibt Riesch das Duell noch nicht verloren. Ist die Österreicherin nach dem vierten Saisonsieg im fünften Rennen nun unschlagbar? „Unschlagbar, das hört sich immer ein bisserl hart an“, antwortete Riesch. „Es muss einfach alles passen, dann kann ich sie schlagen.“

Derzeit aber dominiert Schild den Slalom-Weltcup fast nach Belieben – auch weil sich Riesch am Zagreber Bärenberg kleinere Patzer im ersten Lauf leistete und erst im zweiten fehlerlos blieb. „Ich glaube nicht, dass Marlies vorne ist, weil sie besser Ski fährt. Sie hat einige Dinge etwas besser nützen können“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Wir werden das sicher bald wieder umdrehen können.“ Seit Schilds schwerem Trainingsunfall im Oktober 2008 mit einem Trümmerbruch und Bruch des Schienbeinkopfes im linken Unterschenkel trafen die beiden Rivalin 14 Mal aufeinander. Acht Duelle entschied die Österreicherin für sich, sechs Mal lag Riesch vorne – wie bei ihrem Olympiasieg von Vancouver. Die Deutsche glänzt mit Konstanz, während Schild die Extreme liebt: In den vergangenen elf Rennen kam sie entweder nicht ins Ziel (vier Mal) oder stand ganz oben auf dem Treppchen (sieben Mal). „Die beiden fahren in einer anderen Liga“, sagt Maier. „Sie stehen unter sehr hohem Erwartungsdruck und kommen sehr gut damit zurecht.“

Trotz der Übermacht ihrer Kontrahentin ist der Kampf um Slalom-Gesamtwertung für Riesch mit 80 Punkten Rückstand noch nicht aussichtslos, obwohl die Partenkirchenerin Schild bei noch fünf ausstehenden Rennen „ein bisserl im Vorteil“ sieht: „Marlies ist halt Technikspezialistin und kann sich in den Abfahrtswochen auf die technischen Rennen vorbereiten.“ Obwohl Schild neben ihrer Lieblingsdisziplin nur noch im Riesenslalom an den Start geht, hat sie sich mit ihrem 27. Weltcup-Sieg bereits unter den Top Ten der ewigen Bestenliste geschoben. Und auch im Slalom könnte sie Geschichte schreiben – nur die Schweizerin Vreni Schneider hat mehr Erfolge gefeiert. „Als kleines Kind habe ich auf Vreni geschaut“, sagt Schild. „Sie war eine klasse Skifahrerin und ein Wahnsinn.“ Neun Siege fehlen der Österreicherin noch, um ihr Idol von einst einzuholen. dpa

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