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Sport: Duell der Parallelen

Hertha BSC will den HSV überholen

Berlin - Besonders erfreute sich Dieter Hoeneß an den Spekulationen einiger Medien, nach denen Sebastian Deisler bald wieder für Hertha BSC spielen werde. Und das alles nur, weil doch Franz Beckenbauer dem Nationalspieler des FC Bayern einen Vereinswechsel nahe gelegt hatte. „Das war eine Halbzeitbemerkung vom Franz. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei den Bayern alle so sehen wie der Kaiser“, sagte Herthas Manager Dieter Hoeneß süffisant. Das tat er wohlwissend, dass sich kurz zuvor sein Bruder Uli Hoeneß, der Manager des FC Bayern, zum Beckenbauer’schen Ansinnen geäußert hatte. „Deisler muss sich hier durchsetzen – nirgendwo anders“, hatte Uli Hoeneß gesagt. Der 25-Jährige habe einen Vertrag bis 30. Juni 2006 in München. Niemand habe die Absicht, Deisler abzugeben oder auszuleihen.

Abzugeben hat auch Hertha nichts, wenn am Samstag der Hamburger SV ins Olympiastadion kommt. Ähnlich wie Stuttgart sei der HSV ein direkter Konkurrent für die Berliner, „deshalb wollen wir drei Punkte holen“, sagte Hoeneß. Schon die Niederlage beim VfB, die erste nach elf Spielen, die Hertha davor ungeschlagen blieb, sei unnötig gewesen. „Das war kein Rückschlag, die Mannschaft weiß, dass sie Spitzenmannschaften schlagen kann“, sagte Hoeneß.

Ähnlich optimistisch äußerte sich Trainer Falko Götz, der bis auf Stürmer Nando Rafael auf alle Spieler zurückgreifen kann. „Das ist eine reizvolle Aufgabe. Der HSV ist die Mannschaft der Stunde, und wir können sie zu Hause bespielen.“

Tatsächlich präsentiert sich der HSV seit Wochen in guter Verfassung. Das ist für Trainer Götz aber nicht die einzige Parallele. Beide Mannschaften seien sich sehr ähnlich, beide suchten „ihr Heil in der Offensive“. Sowohl Hertha als auch der HSV hätten sich im Laufe der Saison stark verbessert. „Die Hamburger starteten ihre Serie von Platz 18 aus und wir nach fünf Unentschieden“, sagte Götz. Beide Teams hätten eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung genommen – „daher wird es ein interessantes Spiel“. Dass der HSV in der Tabelle mittlerweile sogar einen Platz vor den Berlinern steht, störe nicht mehr lange. „Das werden wir am Samstag ändern“, sagt Hoeneß.

Für den Manager hat das Spiel vorentscheidenden Charakter. „Das Spiel kann darüber entscheiden, in welche Richtung es für beide Mannschaften in den nächsten Wochen geht“, sagt Hoeneß. Für Hertha ist es das erste von zwei aufeinander folgenden Heimspielen. Am 6. März kommt Kaiserslautern nach Berlin. In der Winterpause habe der Trainer darauf hingewiesen, wie wichtig es für seine Mannschaft sein wird, die Heimspiele erfolgreich zu gestalten. Am gefährlichsten sei der HSV bei Standards. „Darauf werden wir aufpassen“, sagte Götz: „Wir werden schon unsere Chancen kriegen, aber die müssen wir dann mannschaftsdienlich nutzen.“ Das sollte auch ohne Sebastian Deisler möglich sein.

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