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Sport: Duisburg öffnet Türen

Der glückliche 3:2-Sieg über Leverkusen weckt beim MSV neue Hoffnung auf den Klassenerhalt

Tobias Willis Blick in die nahe Zukunft wirkte überraschend nüchtern. Da konnten seine Mitspieler ihr Glück nach dem 3:2 (2:2)-Sieg über Bayer Leverkusen, zustande gekommen durch einen Treffer von Blagoy Georgiew in letzter Sekunde, immer noch nicht fassen. Doch der Verteidiger des MSV Duisburg versuchte sofort, die Euphorie ein wenig zu dämpfen. „Das war nur ein Pflichtsieg für uns. Wir mussten gewinnen, weil wir es vorher schon so oft verbockt hatten“, sagte Tobias Willi. Tatsächlich war es erst der dritte Heimsieg der Duisburger in der laufenden Spielzeit. Doch letztlich reichte dieser glückliche Erfolg aus, die Hoffnungen auf den Klassenerhalt wieder aufleben zu lassen. „Wir haben die Tür wieder geöffnet“, sagte Tobias Willi. „Jetzt liegt es an uns, was wir daraus machen.“

Am Mittwochabend müssen die Duisburger beim ebenfalls akut abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg antreten. Sollte in dieser Partie wiederum ein Sieg herausspringen, würde aus der vagen Hoffnung eine realistische Chance auf den Verbleib in der Ersten Liga werden. Dass die Duisburger die Partie gegen Leverkusen als Sieger beendeten, hatten sie zum einen ihrer großen Willensstärke zu verdanken. Und zum anderen dem Umstand, dass die spielerisch deutlich überlegenen Leverkusener zu leichtsinnig mit ihren Tormöglichkeiten umgegangen waren. Noch in der 90. Minute beförderte Tranquillo Barnetta einen Kopfball völlig freistehend an den Pfosten des Duisburger Tores. Zuvor war es der Bayer-Elf zweimal gelungen, einen Rückstand auszgleichen. Manasseh Ishiaku hatte den MSV jeweils in Führung gebracht. Lukas Sinkiewicz und Barnetta erzielten die Treffer für Leverkusen.

Bayers Trainer Michael Skibbe fand verständlicherweise nur wenig Gefallen an der mangelnden Effektivität seiner Spieler. „Für uns ist es ganz bitter, dass wir diese Partie in der letzten Sekunde verloren haben. Wir brauchen im Endspurt in der Bundesliga einfach den entscheidenden Schuss Galligkeit, um unsere Chancen zu verwerten“, sagte Skibbe. Diese Niederlage bedeutete für Bayer einen herben Rückschlag im Kampf um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. „Da fehlen mir einfach die Worte“, sagte Leverkusens Bayers Sportdirektor Rudi Völler. Als Völler die Worte wiedergefunden hatte, sprach er kleinlaut davon, dass jetzt das Erreichen des UI-Cups das Minimalziel sein müsse.

Der eher sachlich als begeistert wirkende Duisburger Trainer Rudi Bommer präsentierte hinterher seine ganz eigene Rechnung für einen erfolgreichen Ausgang der MSV-Saison. Seine Mannschaft brauche noch fünf oder sechs Punkte, um die Klasse zu halten. Dass Duisburg in den restlichen drei Partien noch zwei Auswärtsspiele bestreiten muss, dürfte der Mannschaft eher gelegen kommen. Mit fünf Siegen auf fremden Plätzen war sie dort bisher deutlich erfolgreicher als in der heimischen Arena.

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