zum Hauptinhalt

Sport: Durch dick und dünn

Bernd Schneider bleibt wohl in Leverkusen

Kiew Ajax Amsterdam, der FC Barcelona oder Juventus Turin – die Liste der europäischen Fußball-Spitzenklubs, mit denen Bernd Schneider immer wieder in Verbindung gebracht wurde, ist lang. Doch der 30 Jahre alte Nationalspieler ist auch in krisenhaften Zeiten bei Bayer Leverkusen geblieben. Und die Aussichten, dass er dem Bundesligisten auch über das Vertragsende im Juni 2005 hinaus erhalten bleibt, stehen gut. „Es gibt eine Option. Ich habe bereits ein Gespräch mit ihm gehabt – und es war kein negatives“, berichtete Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser am Rande des Champions-League-Spiels am Dienstag bei Dynamo Kiew.

Schneider selbst hält sich bei diesem Thema noch zurück. „Da wissen andere mehr“, sagte er nur. Fakt ist, dass ihn ein Engagement bei einem ausländischen Klub stets gereizt hat. Fakt ist aber auch, dass er sich in Leverkusen wohl fühlt. Schließlich steht der hochbegabte Techniker vor drei Jubiläen: In der Bundesliga braucht er nur noch sieben Spiele, dann hat er 200 absolviert, in der Champions League könnte die Partie am 3. November bei AS Rom seine 50. werden, und auch in der Nationalmannschaft steht er nach 41 Einsätzen vor dieser Schwelle.

Während Schneider unter den Trainern Christoph Daum und Berti Vogts noch öfter auf der Bank saß, förderte ihn Klaus Toppmöller entscheidend. „Ich denke, dass er mich ein ganz großes Stück vorangebracht hat“, bestätigt er. Damals, in der großartigen Saison 2001/2002, führte er als kongenialer Partner Michael Ballacks Bayer mit in das Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid (1:2) und das Nationalteam in das WM-Finale gegen Brasilien (0:2). Dass die DFB-Elf überhaupt die Reise nach Asien antreten konnte, auch daran hatte er großen Anteil: So wurde er auf den Titelseiten der Zeitungen nach den Playoff-Spielen gegen die Ukraine (4:1, 1:1) im November 2001 für seine exzellenten Flanken gelobt.

Nach der WM 2002 war der Zauber aber jäh verflogen, Bayer geriet in höchste Abstiegsnot und die EM in Portugal zum Flop für das deutsche Team. „Das war vielleicht eine heilsame Erfahrung, die im Nachhinein auch ihr Gutes hat“, glaubt Schneider. Inzwischen jedoch sind Bayer und die DFB-Auswahl aus dem Tief heraus – und mit ihnen auch Schneider. Allerdings spielt er in beiden Formationen unterschiedliche Rollen. Während er im DFB-Team neben Ballack und Torsten Frings rechts im Mittelfeld wirkt, beordert ihn Klaus Augenthaler zumeist auf die rechte Verteidiger-Position. „Gegen Real Madrid war er Weltklasse“, urteilte der Bayer-Coach. Die Verteidiger-Position ist nicht die beliebteste bei Schneider, aber er sagt: „Ich bin flexibel einsetzbar, da habe ich keine Probleme.“ dpa

-

Zur Startseite