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Torwart Benjamin Kirsten von Dynamo Dresden fängt den Ball, Kevin-Prince Boateng vom FC Schalke 04 hat im DFB-Pokalspiel das Nachsehen. Wie am Ende auch seine Mannschaft, die 1:2 verliert.

© dpa

Dynamo Dresden siegt im DFB-Pokal: Schalke 04 als fünfter Erstligist draußen

1:2 bei Drittligist Dynamo Dresden - nach dem FSV Mainz 05, dem VfB Stuttgart, dem FC Augsburg und dem SC Paderborn scheidet auch der FC Schalke 04 schon in Runde eins aus dem DFB-Pokal aus.

Champions-League-Starter Schalke 04 hat sich im DFB-Pokal blamiert. Der Erstligist verlor am Montagabend 1:2 (0:1) bei Drittligist Dynamo Dresden und schied als fünfter Club aus der Fußball-Bundesliga nach dem FSV Mainz 05, dem VfB Stuttgart, dem FC Augsburg und dem SC Paderborn bereits in der ersten Runde aus dem lukrativen Wettbewerb aus. Fünf Tage vor dem Liga-Auftakt bei Hannover 96 enttäuschten die Knappen vor 29 590 Zuschauern auf der ganzen Linie und verloren nach Treffern von Justin Eilers (24./Foulelfmeter) und Nils Teixeira (49.) erstmals seit 1991 wieder ein Auftaktspiel im DFB-Pokal. Daran änderte der Anschlusstreffer durch Joel Matip (78.) nichts mehr.

„Die erste Halbzeit haben wir ziemlich verschlafen. Wir sind Champions-League-Teilnehmer, da können wir mit einer solchen Leistung nicht zufrieden sein“, ärgerte sich Schalkes Abwehrspieler Marco Höger in der ARD. Teamkollege Klaas-Jan Huntelaar sprach von einer „ärgerlichen“ Niederlage. Rundum zufrieden war Dynamo-Coach Stefan Böger: „Wir haben unheimlich leidenschaftlich gespielt von der ersten bis zur letzten Minute.“ Auch Torschütze Eilers war happy: „Wir sind gestern mit dem Traum ins Bett gegangen. Jetzt haben wir es geschafft und sind superfroh.“

Fans von Dynamo Dresden kritisieren DFB

In und um das Stadion blieb es beim Pokal-Comeback der für vergangene Saison wegen Fan-Randalen vom Deutschen Fußball-Bund aus dem Wettbewerb ausgeschlossenen Dresdner friedlich. Einige Dynamo-Fans machten ihrem Unmut über die DFB-Entscheidung allerdings mit einem Plakat mit der Aufschrift „An die Frankfurter Bonzenzentrale, wir haben genug Pokale“ Luft. Eine Anspielung auf sieben FDGB-Pokalsiege zu DDR-Zeiten.

Der Tabellen-Zweite der Dritten Liga erwies sich über weite Strecken der Partie als die frischere Mannschaft. Während sich die Schalker zum Ärger ihrer 2700 mitgereisten Fans eine hohe Fehlpassquote und immer wieder Ungenauigkeiten im Aufbau leisteten, machte Dynamo von Beginn an mächtig Druck. In der 4. Minute verhinderte 04-Keeper Ralf Fährmann per Fußabwehr den frühen Rückstand durch Eilers, der sich auf der rechten Seite entschlossen durchgesetzt hatte.

19 Minuten später wusste sich Felipe Santana im Duell mit Luca Dürholtz im Strafraum nur mit einem Foul zu helfen. Eilers verwandelte den Strafstoß sicher zur verdienten Führung für den Zweitliga-Absteiger, der sich nach vier Spieltagen mit drei Siegen der 3. Liga in der Spitzengruppe festgesetzt haben.

Kevin-Prince Boateng startet und enttäuscht

Die Schalker hatten zwar mehr Ballbesitz als der Gegner, ließen aber im Spiel nach vorne wenig Übersicht erkennen. Kevin-Prince Boateng konnte die ihm zugedachte Rolle als Ankurbler nicht ausfüllen. Trainer Jens Keller hatte den ghanaischen Nationalspieler in der Startelf aufgeboten, obwohl dieser über Schmerzen am Knöchel klagte. Noch die beste Gelegenheit für Königsblau besaß vor der Pause der aus Mainz gekommene Eric Maxim Choupo-Moting, dessen Schuss an der langen Ecke vorbeistrich (11.).

Vier Minuten nach der Pause versetzte Teixeira dem Favoriten den nächsten Schlag. Nach Zuspiel von Dürholtz ging er volles Risiko und jagte den Ball mit dem Außenrist an Fährmann vorbei zum 2:0 in die lange Ecke. Bei vorangegangenen Flankenlauf von Marvin Stefaniak schien der Ball aber die Auslinie schon überschritten zu haben. Erst danach verstärkte Schalke seine Angriffsbemühungen, allerdings erwies sich Benjamin Kirsten im Dynamo-Tor als sicherer Rückhalt.

Auch die eingewechselten Weltmeister Benedikt Höwedes und Julian Draxler konnten das Blatt nicht mehr wenden. Doch zwölf Minuten vor Schluss war der Sohn von Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten machtlos, als Matip einen Abpraller per Kopf zum 2:1 versenkte. (dpa)

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