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Sport: Ecclestone droht weiterer Ärger

Formel-1-Chef auch im Visier der Steuerbehörde.

München - In der Formel-1-Affäre droht dem Chef der Rennserie, Bernie Ecclestone, neben einer Anklage wegen Bestechung offenbar auch Ärger mit den britischen Steuerbehörden. Diese hätten den deutschen Fiskus im Zuge der Amtshilfe um zahlreiche Unterlagen aus dem Münchner Ermittlungsverfahren gegen Ecclestone gebeten, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstagsausgabe). Aus den Dokumenten gehe hervor, wie Ecclestone mithilfe von Tarnfirmen dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky mehrere Millionen Dollar zukommen ließ.

Das Landgericht München hatte den Ex-Landesbanker im Juni wegen Bestechlichkeit und weiterer Delikte zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Gribkowsky hatte Ecclestone beim Verkauf der Formel-1-Rechte der BayernLB auf Kosten der Bank 66 Millionen Dollar zugeschanzt. Davon flossen 44 Millionen Dollar als Schmiergeld zurück an Gribkowsky. Ecclestone beteuert immer wieder, dass er sich erpresst gefühlt habe.

Jüngst reichte zudem die US-Investmentfirma Bluewater Communications Holdings eine Klage ein. Sie behauptet, damals ein höheres Angebot für den Kauf der Formel 1 abgegeben, aber den Zuschlag nicht bekommen zu haben.

In der britischen Zeitung „Independent“ warnte Ecclestone am Samstag nun vor möglichen Folgen, wenn er sein Amt als Formel-1-Geschäftsführer nicht mehr ausüben würde. „Ich habe wirklich gute Beziehungen zu den Rennpromotern. Manche von denen haben mir gesagt: ,Wenn Du nicht da bist, sind wir es auch nicht.’ Das ist die Gefahr“, wurde der 82-Jährige zitiert. Im Falle einer Anklage würde die Formel 1 wohl mit einem Schlag ohne ihren Chef auskommen müssen. Ob und wann die Staatsanwaltschaft diese erhebt, ist derzeit offen. dapd/dpa

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