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Ganz entspannt: Kevin Kuranyi in den Anfängen seiner Karriere.

© dpa

Ehemaliger Nationalstürmer beendet Karriere: Kevin Kuranyi, der vergessene Kämpfer

Kevin Kuranyi hört mit dem Profifußball auf. Um den Stürmer war es zuletzt sehr still geworden. Seinen Rücktritt verkündete er mit viel Ironie.

Die Zeit im Fußball ist schnelllebig, alte Helden werden rasch vergessen. Als Kevin Kuranyi am Freitag sein Karriereende bekannt gab, wird sich mancher gefragt haben: Was, der war noch aktiv? Die Antwort ist: so halb. Der frühere Nationalstürmer suchte in den vergangenen Monaten nach einer neuen Anstellung, mit der er leben konnte. Fündig geworden ist er nicht.

Kuranyi war einer dieser Spieler ohne herausragende Eigenschaften: Er war weder außergewöhnlich schnell noch ein feiner Techniker. In einer Disziplin war er aber besonders: Er konnte sich – für einen Stürmer in den Nullerjahren nicht unbedingt üblich – für seine Mannschaft zerreißen. Das musste er auch. Der Trainer, der ihn beim VfB Stuttgart groß herausbrachte, war Felix Magath, einer der forderndsten in der Branche.

Mit Kuranyi begann in Stuttgart die erste Generation der jungen Wilden. In der Nationalelf aber bleibt von dem Kämpfer Kuranyi vornehmlich in Erinnerung, wie er 2008 eigenmächtig das Team verließ, weil ihn Bundestrainer Löw für ein Spiel auf die Tribüne setzte. Dieser Akt war gleichbedeutend mit dem Aus in der Nationalmannschaft. „Der Blinde hört endlich auf“, schrieb der 35-Jährige am Freitag über sich selbst. Das war natürlich ironisch gemeint. Der Mann hat, auch wenn ihn vielleicht einige vergessen haben, in der Bundesliga 111 Tore geschossen. Der Kampf hat sich in jedem Fall gelohnt.

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