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Fabian Wiede (o.).

© imago/Camera 4

EHF-Cup im Handball: Füchse Berlin nach 24:22 weiter

Die Füchse Berlin gewinnen nach dem Hin- auch das Rückspiel gegen Chambery Savoie. Durch das 24:22 zieht der Handballklub in die nächste EHF-Cup-Runde ein.

Viele Menschen sind am Sonntag nicht in die Max-Schmeling-Halle gekommen, obwohl es sich auf dem Papier und vom Gegner her gelohnt hätte. Das Duell der Füchse Berlin gegen Chambery Savoie war schließlich das erste Heimspiel der laufenden Europapokal-Saison für den Handball-Bundesligisten, und außerdem gab es da ja noch eine Rechnung aus dem Vorjahr zu begleichen, als die Berliner in den Play-offs zur Gruppenphase des EHF-Cups an den Franzosen gescheitert waren. Trotzdem mussten sie im konkreten Fall die oberen Ränge der Spielstätte mit schwarzen Vorhängen abdunkeln, um die Leere in der Halle angesichts von nur 5000 Zuschauern zu kaschieren. Alle Berliner Handball-Fans, bei denen es ebenfalls nicht gereicht hat für einen Besuch, können allerdings beruhigt sein: Es war nicht der letzte Auftritt der Füchse auf internationaler Ebene in dieser Saison, im Gegenteil. Weitere werden folgen nach dem 24:22 (14:14)-Erfolg gegen Chambery, der den souveränen Einzug in die dritte Runde bedeutete. Vor acht Tagen hatten die Berliner bereits das Hinspiel in den französischen Alpen für sich entschieden (25:22).

Zum ersten Mal in dieser Saison begannen die Berliner mit jenen drei Spielern in der Startformation, die schon in der deutschen Nationalmannschaft ein Rückraum-Trio gebildet haben und das wohl auch in Zukunft häufiger tun werden, also mit Paul Drux, Fabian Wiede und Steffen Fäth. Bislang hatte sich Trainer Erlingur Richardsson noch nicht zu dieser Formation durchringen wollen, weil Fäth nach seinem Wechsel zu den Füchsen leichte Startschwierigkeiten hatte und Wiede zuletzt mit einer Schulterverletzung ausgefallen war. Zum allgemeinen Erstaunen spielte vor allem der Linkshänder zunächst so stark und auffällig, als habe er nie eine schöpferische Pause einlegen müssen: Wiede bereitete die ersten beiden Treffer vor und erzielte zwei weitere selbst, und trotzdem hatten die Gäste aus Frankreich nach einer guten Viertelstunde (5:8) erstmalig den Rückstand egalisiert, den sie sich im Hinspiel eingebrockt hatten.

Als die ersten Schreihälse und Hobby-Experten unter den Zuschauern bereits lautstark eine Auszeit einforderten, ließ Füchse-Coach Richardsson sein Team trotzdem weiter gewähren – und der Isländer tat gut daran: Bis zur Pause wandelten die Berliner besagten Rückstand immerhin in ein Unentschieden um (14:14). Sie profitierten dabei vor allem von ihrer im Vergleich zu den Franzosen deutlich besser und breiter besetzten Bank. Angesichts der hohen Belastung in den letzten Wochen wechselte Richardsson ab der 15. Minute turnusmäßig durch.

Für das Niveau des Spiels war das nicht zwar nicht immer förderlich. Trotzdem bestätigte sich in der zweiten Halbzeit der Eindruck, dass die Berliner im Ernstfall jederzeit zulegen können, und so kam es eben gar nicht erst zum Ernstfall. Nach einem Zwischenspurt auf 21:17 war die Führung der Füchse so komfortabel, dass sie mit dem Polster aus dem Hinspiel im Rücken am Ende nicht sehr viel mehr machen mussten, als die Uhr runterzuspielen. Bester Werfer im Berliner Trikot war Steffen Fäth mit vier Treffern. Auch Torhüter Silvio Heinevetter zeigte erneut eine starke Leistung und ließ im gesamten zweiten Durchgang nur sieben Gegentreffer zu.

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