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Sport: Ein Abschied ohne Geschenke

Sixdays: Roger Kluge sagt Erik Zabel den Kampf an

Berlin - Selbst die Blumen am Flugplatz seien verschwunden. Roger Kluge muss überlegen, bis ihm doch etwas einfällt, was ihn beim Weltcup in der vergangenen Woche in Peking an Olympia erinnert hat. „Auf den Ringstraßen gibt es noch die Sonderspur“, nennt der Bahnradfahrer etwas eher Banales. Erst am Montag ist der 22-jährige Cottbuser von jener Piste aus China zurückgekehrt, auf der er im vergangenen Jahr Silber im Punktefahren gewonnen hatte. „Viele schöne Erinnerungen und diesmal ein dritter Platz mit dem deutschen Vierer“, fasst er seinen vierten China-Aufenthalt zusammen.

Dass ihn die 12 000 Zuschauer am ersten Tag beim Berliner Sechstagerennen feiern, hat mit beidem nichts zu tun. Gemeinsam mit dem Belgier Kenny de Ketele sorgte Kluge in der ersten Nacht als Führender für den Höhepunkt. „Publikumsliebling bleibt Erik Zabel“, sagt er, „das hat er sich zum Karriereende verdient. Den Sieg kriegt er trotzdem nicht geschenkt.“ Gegen Zabels Erfolgsbilanz als Straßenfahrer liest sich die des Brandenburgers noch recht bescheiden. „Ein großer Titel fehlt mir eben“, erklärt Kluge. Bei der WM Ende März im polnischen Pruszkow hat der Brandmeister-Anwärter die nächste Chance, das zu ändern. Zwar möchte Bundestrainer Andreas Petermann ihn für den Vierer haben, vermutet er, aber Kluge liebäugelt eher erneut mit dem Punktefahren. Auch im Madison möchte er gemeinsam mit Olaf Pollack, mit dem er im Vorjahr Vizeweltmeister und Olympiafünfter war, den Titel holen.

Geplant war, dass Kluge/Pollack in diesen Tagen auch im Velodrom ein Team bilden. Daraus wurde nach dessen schweren Sturz bei den Sixdays vor zehn Tagen in Bremen, der mit einem Schlüsselbeinbruch endete, nichts. „Er trainiert aber schon wieder ein wenig“, sagt der 1,93 Meter große Bahnfahrer. De Ketele sei aber im Velodrom ein sehr guter Ersatz für seinen Stammpartner. Kaum waren die Sixdays am Donnerstagabend gestartet, gewann das Team Nummer vier, das mit den rot gepunkteten Trikots, auch schon den ersten Wertungssprint. „Das war Zufall“, sagt Kluge. Die „Großen Jagden“, bei denen die Rundengewinne eingefahren werden können, seien ihm wichtiger. Im Endklassement gehen die vor, egal wie viel Zähler ein Team auf dem Konto hat. Kluge/de Ketele sind da auf einem sehr guten Kurs. Hartmut Moheit

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