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Sport: Ein bisschen Becker

Was verbindet Simon Greul mit Boris Becker? Quasi aus dem Nichts ist Greul in der internationalen Tennisspitze aufgetaucht.

Was verbindet Simon Greul mit Boris Becker? Quasi aus dem Nichts ist Greul in der internationalen Tennisspitze aufgetaucht. Beim Masters in Miami hat der Bundesligaspieler vom TV Reutlingen nacheinander Paradorn Srichaphan, Dominik Hrbaty und Tim Henman geschlagen. Im Achtelfinale durfte er sich nun mit Andy Roddick messen. „Ich weiß, wie er aussieht“, hat der Amerikaner über seinen Gegner gesagt.

Als Boris Becker 1985 Wimbledon gewann, das bedeutendste Tennis-Turnier der Welt, war er ebenfalls ein großer Unbekannter. Der Unterschied ist: Becker war damals 17; Greul wird im nächsten Monat 25. Sein fortgeschrittenes Alter spricht dagegen, dass ihm noch eine überdurchschnittlich erfolgreiche Karriere bevorsteht. Die Erfahrungen der Vergangenheit ebenso. Im Grunde spielt Simon Greul schon seit Urzeiten im Profi-Tennis, nur hieß er früher Markus Zoecke und Hendrik Dreekmann, Marc-Kevin Goellner und Alexander Popp. Alle haben mit einem überraschenden Erfolg die Sehnsucht des deutschen Tennis-Publikums nach besseren Zeiten befeuert. Die hohen Erwartungen haben sie jedoch nie erfüllt.

Vielleicht wird es bei Simon Greul anders laufen. Er hat bewiesen, dass er ein Kämpfer ist. Vor zwei Jahren wurde er von Verletzungen geradezu verfolgt – Greul gab nicht auf. Gegen Henman verlor er in nur 18 Minuten den ersten Satz mit 0:6. Wenigstens ein Spiel wollte er gewinnen – am Ende gewann er das ganze Match. Vielleicht täte diese Einstellung auch dem deutschen Tennis gut: nicht immer gleich alles zu erwarten.

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