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Sport: Ein bisschen legendär

Hannover - Mönchengladbach 3:1.

Hannover - Für einen Moment war Tayfun Korkut der einsamste Mensch in der Arena. Er tigerte durch seine Coachingzone, den Kopf gesenkt, als schwirrten ihm schwere Gedanken durch den Kopf. So feierte der neue Trainer von Hannover 96 das 1:0 für seine Mannschaft, das den Weg für ein erfolgreiches Heimdebüt gegen Borussia Mönchengladbach ebnete. 3:1 (0:0) hieß es am Ende für die 96er, die damit im zweiten Spiel der Rückrunde den zweiten Sieg feierten. „Das war schon sehr, sehr ordentlich“, sagte Hannovers Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler.

Der neue Trainer besitzt schon jetzt Legendenstatus in Hannover, zumindest einen kleinen. Zwei Bundesligasiege zum Einstand hat mit 96 nur Fifi Kronsbein geschafft. Wie schon beim 3:1-Sieg in Wolfsburg machten es die Hannoveraner auch gegen Gladbach sehr geschickt. Sie zogen sich weit zurück. Die Gäste durften das Spiel machen, sie kamen in der ersten Halbzeit auf 62 Prozent Ballbesitz - erspielten sich jedoch vor der Pause keine einzige klare Torchance.

Ganz anders die Hannoveraner, die konterten wie in ihren besten Zeiten: Leonardo Bittencourt verfehlte mit einem Schlenzer knapp das Tor, Mame Diouf scheiterte an Borussias Torhüter Marc-André ter Stegen, der zudem zweimal weit vor dem eigenen Strafraum zur Stelle war, nachdem seine Defensive überspielt worden war. Und als der Ball nach einem Kopfball von Diouf im Tor landete, zählte der Treffer nicht, weil Szabolcs Huszti zuvor seinen Gegenspieler weggeschubst hat.

Nach einer guten Stunde stellte sich der Ungar deutlich geschickter an. Mit einer Flanke an den langen Pfosten leitete er die 1:0-Führung durch Artjoms Rudnevs vor. Für den Letten, vom Hamburger SV ausgeliehen, war es im zweiten Spiel das zweite Tor. Es war der erste Gegentreffer für die Gladbacher auf fremdem Platz seit Mitte Oktober (0:1 bei Hertha BSC). Der zweite folgte knapp zehn Minuten vor dem Ende, wieder nach Vorarbeit von Huszti, wieder per Kopf, diesmal von Diouf.

Erst nach dem 0:2 wurden die Gladbacher fordernder. Peniel Mlapa verkürzte drei Minuten nach seiner Einwechslung auf 1:2, doch Diouf zerstörte mit seinem zweiten Tor in letzter Minute alle Hoffnungen der Gäste auf den ersten Punkt im Jahr 2014. „Es war nicht unverdient“, sagte Borussias Trainer Lucien Favre über den Sieg der Hannoveraner. Stefan Hermanns

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