zum Hauptinhalt

Sport: Ein Dumpingmärchen

Alles muss raus! Alles noch billiger!

Alles muss raus! Alles noch billiger! Zwei für eins! So geht die Sprache der routinierten Schnäppchenjäger. Ihnen müssen die Tränen kommen, wenn sie von den Preisen für Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine hören. Deutschland gegen Holland in Charkiw gab es bei Ebay für 12,50 Euro! Zwei Tickets! Da sind selbst die drei Euro für den Versand ein bedeutender Posten.

Wenn es doch nur nicht die horrenden Preise für Flug und Unterkunft gäbe, die nahezu jedes Reisebudget um ein Vielfaches sprengen. Die Stadien vor allem der Ukraine stehen deshalb in einer fernen, unerreichbaren Welt. So viel ist in den vergangenen Wochen geredet, geschrieben und gesendet worden über die Geschäftemacherei mit den EM-Touristen, das fast niemand mehr Lust hat, hinzufahren. Da haben sich die armen Schwarzmarkthändler wohl ausnahmsweise verzockt. Das Einzige, was der Fan, der auch bei diesem Turnier nicht dabei ist, diesmal ändern muss, ist die Adresse seines Zorns. Es gibt schon weit vor dem Stadion eine Mauer des Geldes, die nicht nur den Schnäppchenjäger zum Weinen bringt. Der Fußballfan in Deutschland muss sich die Spiele im heimischen Biergarten ansehen, wo der Eintritt bisweilen höher ist als im Stadion in der anderen Galaxie.

Für die Strecke Berlin - Warschau könnte er für das Viertel- und Halbfinale vielleicht noch den Zug nehmen. Aber kennt jemand einen geheimen Abkürzungstunnel mit Schlafnische nach Kiew? Bitte in der Redaktion melden, wir berichten ausführlich.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false