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Sport: Ein Fall für zwei

Berti Vogts wird Nigerias Fußball-Nationaltrainer. Das hört sich irgendwie nicht gut an.

Berti Vogts wird Nigerias Fußball-Nationaltrainer. Das hört sich irgendwie nicht gut an.

Die Ausgangslage ist die: Da gehen zwei vom Namen her Große eine Beziehung ein. Aber: Nigeria, über viele Jahre die stärkste Fußballnation Afrikas, befindet sich in einem desolaten Zustand. Bei der WM in Deutschland vertraten fünf andere Nationen den Schwarzen Kontinent. Und Vogts? Der frühere Bundestrainer, dessen fachliche Kompetenz selbst seine größten Kritiker (und davon gibt es nicht wenige) nie in Zweifel zogen, gilt als schwieriger Fall. Als Trainer scheiterte er immer groß. Zwar bescherte er Deutschland schon 1996 mit dem EM-Gewinn ein Sommermärchen, dennoch trat er nach der WM 1998 entnervt zurück. Danach scheiterte er als Klubtrainer in Leverkusen, später als Auswahlcoach Schottlands. Vogts ist in Deutschland und Europa nicht mehr vermittelbar. Zuletzt war er Experte beim DSF.

Man mag Vogts gegenüber ungerecht, weil voreingenommen sein. Er mag sich vakant vorkommen, aber seine Kompetenz ist irgendwie nicht kompatibel. Sein ganz persönliches Dilemma presste er einmal in den Satz: „Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann er.“

Nigeria und Vogts können nicht gewinnen. Minus mal minus wird nicht immer plus. Da prallen zwei unterschiedliche Fußball-Ideologien aufeinander. Die Nigerianer können zauberhaft spielen, aber das wird ihnen Vogts abgewöhnen müssen. Vielleicht ist Scheitern ja sein Los.

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