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Basta-Politik auf Japanisch. Gotoku Sakai lässt Freiburgs Mensur Mujdza links liegen und zieht mit dem VfB Stuttgart ins Pokalfinale ein. Foto: Reuters

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Sport: Ein Finale für Europa

Der VfB Stuttgart besiegt den SC Freiburg 2:1, zieht ins Pokalendspiel ein – und spielt erneut international.

Als die Saison des VfB Stuttgart gerettet war, gab es das volle Finaleinzugsprogramm: Tänzelnde Spieler, Umarmungen, eine Ehrenrunde und „Wir fahren nach Berlin“-Gesänge der Fans. In einer enttäuschenden Bundesligasaison stehen die Schwaben derzeit auf Tabellenplatz zwölf, aber durch einen packenden 2:1 (2:1)-Sieg gegen den SC Freiburg sicherten sie sich den Einzug ins Pokalfinale – und in die Europa League. Da Endspielgegner Bayern München bereits für die Champions League qualifiziert ist, fällt der zu vergebene Europapokalplatz an den Gegner, egal wie das Finale ausgeht. „Das sind die besonderen Momente, für die man den Job macht. Das ist unglaublich“, sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia nach einer langen Saison mit vielen zehrenden Liga-, Pokal- und Europapokalspielen. „Meine Mannschaft hat gefightet bis zum Umfallen.“

Vor 60 000 Zuschauern in der Stuttgarter Arena schossen Arthur Boka und Martin Harnik die VfB-Tore, Jan Rosenthal traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich. In der Bundesliga sieht man sich schon am Sonntag wieder. Der Tabellenfünfte Freiburg hat dort beste Chancen, die Europa League noch über die Bundesliga zu erreichen. „Wir haben nicht mutig genug gespielt. Jetzt müssen wir es über die Liga machen“, forderte ein enttäuschter Jan Rosenthal.

Die ersten zwei Chancen hatte der VfB nach vier und fünf Minuten. Beide Male scheiterte Harnik. Beim ersten Versuch flog der Ball nach dem Schuss knapp über die Latte. Die zweite Chance war die wesentlich gefährlichere. Der österreichische Nationalspieler lief allein auf Freiburgs Torwart Oliver Baumann zu, der den ersten Schuss hielt, den Nachschuss blockte Fallou Diagne ab. Freiburg schien regelrecht überrascht vom Stuttgarter Anfangstempo.

An der nächsten Chance war Harnik dann nicht beteiligt und der Ball landete im Tor. Ibrahima Traores Zuspiel musste Arthur Boka nur über die Linie schieben. Der VfB führte verdient 1:0. Die Freude darüber hielt nur zwei Minuten, dann hob der tief stehende Antonio Rüdiger das Abseits auf, Boka konnte dem ins Team zurückgekehrten Jan Rosenthal nicht folgen, dessen flacher Schuss ins lange Eck des Stuttgarter Tores rollte.

Der SC Freiburg hatte seine erste Chance gleich genutzt. Jetzt rückte der Freiburger Abwehrverband weiter ins Mittelfeld und schien mehr Kontrolle über die Partie zu bekommen. „Wir haben nervös begonnen. Diese junge Mannschaft hat etwas gebraucht, um sich an die Atmosphäre zu gewöhnen. Erst nach dem 1:1 waren wir ruhiger“, sagte SC-Manager Dirk Dufner. Freiburg hatte zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ein Pokal-Halbfinale erreicht. Für Stuttgart war es das zehnte.

Stuttgart erhöhte das Tempo und blieb eine Spur zielstrebiger nachdem auch die Schwaben kurze Zeit aus der Spur zu geraten schienen. In der 28. Minute hatte Harnik genug Anschauungsunterricht genossen, um selbst zu treffen. Nach einer Flanke von Christian Gentner kam der gebürtige Hamburger zum Kopfball, der von der Unterseite der Latte über die Linie prallte. Es blieb ein packendes Pokalspiel mit enormem Tempo und zwei Mannschaften, die ständig nach vorne spielten. Und auch Freiburg blieb gefährlich.

Freiburg arbeitete mit mehr Ballbesitz, während Stuttgart in seinem 46. Saisonspiel zur Konter-Mannschaft mutierte. Trotzdem war nun sichtbar, wie viel Kraft die intensive Partie gekostet hatte, manches Zuspiel der Freiburger geriet nicht mehr so punktgenau.

Dennoch tauchte Freiburg gegen Spielende immer öfter vor dem Stuttgarter Tor auf, der VfB versuchte sich mit gelegentlichen Gegenangriffen, Luft zu verschaffen. Der VfB musste bis zur letzten Spielsekunde um den Erfolg zittern.

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