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Sport: Ein Franzose feiert auf Korsika

Rallyefahrer Loeb wird vorzeitig Weltmeister

Ajaccio - Der Franzose Sébastien Loeb und Citroen sind die Rallye-Weltmeister 2004. Mit dem zweiten Platz hinter Ford-Pilot Markko Märtin aus Estland sicherte sich der 30 Jahre alte Elsässer im Citroen Xsara beim drittletzten WM-Lauf der Saison vorzeitig seinen ersten WM-Titel. Loeb baute bei dem Heimspiel auf der Mittelmeerinsel seinen Vorsprung auf uneinholbare 30 Punkte vor dem entthronten Champion Petter Solberg (Norwegen) aus, der auf Subaru Impreza nur Fünfter wurde.

Dagegen verteidigte Citroen den Titel und holte zum zweiten Mal die Marken-Krone. Mitbewerber Ford liegt trotz des 47. Laufsieges mit 51 Punkten Rückstand vor den beiden letzten Saisonrennen zu weit zurück. Armin Schwarz aus Oberreichenbach holte im Skoda Fabia mit dem achten Rang seinen ersten WM-Punkt in diesem Jahr.

Obwohl Frankreich in der 25-jährigen Chronik der Fahrer-WM mit Renault, Peugeot und auch Citroen immer stark engagiert war, ist Loeb nach Didier Auriol (1994 auf Toyota) erst der zweite Titelgewinner der „Grande Nation“ und der erste auf einem französischen Fabrikat. „Ich wollte in diesem Jahr die Weltmeisterschaft gewinnen. Dass es gerade hier in Frankreich passiert ist, umso besser“, sagte der Champion. „Unsere Taktik ist aufgegangen. Hier zählte für uns nicht primär der Sieg, sondern ein gutes Resultat mit möglichst vielen Punkten. Dementsprechend bin nur so schnell gefahren, wie ich musste.“

Der gelernte Elektriker durchlief die klassische Rallye-Laufbahn. Zum Motorsport fand der einstige Weltklasse-Kunstturner 1992. 1995 und 1996 war er Finalist der Nachwuchsserie des französischen Automobilsportverbandes.

2000 erreichte er bei seinen zwei WM-Einsätzen im Toyota Corolla die Plätze neun und zehn. 2001 setzte ihn Citroen im Saxo auf die Junior-WM an, die Loeb auf Anhieb gewann. Bei seinem ersten WM-Start im Citroen Xsara in San Remo schockte er mit dem zweiten Platz hinter seinem Landsmann Gilles Panizzi (Peugeot 206) die WM-Elite. Seinen ersten Sieg bei einem Weltmeisterschaftslauf feierte Loeb bei der deutschen WM-Premiere 2002.

Freude herrschte am Sonntag auch bei Skoda. Armin Schwarz und sein Münchner Beifahrer Manfred Hiemer fuhren nach ihrer diesjährigen Berg- und Talfahrt erstmals in die Punkteränge. dpa

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