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Sport: Ein furioser Langweiler

Leverkusen – Dortmund 1:1

Es dauerte ganze sechs Minuten, dann schon wurde jedem Zuschauer in der Bayarena klar, dass dieses erste Spitzenspiel der noch jungen Saison nicht – wie alle geunkt hatten – zu früh angesetzt worden war. Es dauerte sechs Minuten, dann schon war all das Gerede vor der Begegnung zwischen Vizemeister Leverkusen und Titelträger Dortmund vergessen, dass die Mannschaften vor allem konditionell noch längst nicht auf der Höhe seien. Das Einzige, was hinterher ein wenig langweilig erschien, war das Resultat: ein gerechtes 1:1-Unentschieden durch Tore von Diego Placente und Jan Koller.

Nach diesen sechs Minuten nämlich stand Dimitar Berbatow extrem lässig an der Seitenlinie und lupfte den Ball geradezu provozierend zu Bernd Schneider; dessen präzise Flanke von links konnte Oliver Neuville zwar in aller Seelenruhe annehmen, aber nicht im Dortmunder Tor unterbringen. Jens Lehmann war schon geschlagen, aber Sebastian Kehl begrub den aus acht Metern geschossenen Ball unter sich.

Es war der furiose Auftakt zu einer furiosen ersten Leverkusener Hälfte. Eine Minute später schon hätte Juan nach Schneiders Freistoß einnicken können, wieder 60 Sekunden später wuchtete Simak den Ball aus 20 Metern auf das Dortmunder Tor. In dieser Phase drohte den Dortmundern ein Kollaps, wie sie ihn in der vorigen Saison mit der 0:4-Niederlage hatten erleiden müssen. Damals hatten sie sich, erinnerte sich Kehl später, „ziemlich abschlachten lassen“. Nun schien sich das Opfer fortzusetzen. Der hochgelobte Sturm: nicht existent. Das Mittelfeld: eine träge Masse. Die Abwehr: ein Torso.

Dass Leverkusen gewinnen würde, stand spätestens nach Placentes Führungstreffer so gut wie fest. Aber Bayer zeigte sich zu wenig zielstrebig. Und so kam es, wie es so oft kommt: Den Gästen reichte ein brillanter Moment zum Ausgleich. Mit einem schnellen Doppelpass zerschnitten Rosicky und der flinke Ewerthon die Leverkusener Abwehr, so dass Koller per Kopf aus kurzer Distanz eindrücken konnte. Zum Schluss kamen die Dortmunder sogar noch zu gefährlichen Kontern; ein weiteres Tor wäre aber in der Tat, wie auch BVB-Trainer Matthias Sammer einräumte, des Guten zu viel gewesen.

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