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Zielstrebig. Shinji Kagawa leitet das Dortmunder Spiel ausgezeichnet. Foto: dapd

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Sport: Ein Götze-Double aus Japan

Shinji Kagawa ersetzt Dortmunds Regisseur und glänzt beim 3:1-Sieg des BVB.

Dortmund - Selbst der Bundestrainer geriet ins Schwärmen. „Die Borussia ist zurück in Meisterform“, lobte Joachim Löw, der die Partie auf der Tribüne verfolgt hatte, nach dem starken 3:1 (2:0)-Sieg der Dortmunder gegen Hoffenheim.

Auch ohne den verletzten Mario Götze knüpft der Titelverteidiger mehr und mehr an sein Topniveau aus der vergangenen Saison an. Wie schon beim 5:1 zum Rückrundenstart in Hamburg gab es für Trainer Jürgen Klopp nur wenig Grund zur Klage: „Das war phasenweise ein herausragendes Heimspiel.“ Angstgegner Hoffenheim, der bisher noch kein Bundesliga-Spiel in Dortmund verloren hatte, musste sich der Übermacht des Titelverteidigers geschlagen geben. Nur noch 180 Spielminuten ist der BVB von seiner Bestmarke aus der vergangenen Saison mit 15 Partien ohne Niederlage entfernt. „Wir haben uns kontinuierlich verbessert“, sagte Shinji Kagawa.

Der Japaner war auf dem Platz herausragend, und er zeigte nach dem Schlusspfiff das größte Stehvermögen. Als die meisten seiner Teamkollegen längst auf weg waren, da gab der Japaner in den Stadion-Katakomben noch immer bereitwillig Interviews. Er hatte zwei Tore erzielt, deshalb war er nun sehr gefragt.

Zur Freude aller Fußball-Ästheten war Kagawa in die Rolle von Götze als hochbegabter Künstler geschlüpft. Allein schon das Zusammenspiel mit Kevin Großkreutz, das der japanische Nationalspieler zum zwischenzeitlichen 3:0 genützt hatte, riss die Zuschauer von den Sitzen. „Das war natürlich ein Bilderbuchtor“, sagte Kagawa.

Nach seiner Formkrise, die ihm im Anschluss an eine lange Verletzungspause über Wochen zu schaffen gemacht hatte, wirkt Kagawa gereifter. Schon im Trainingslager Anfang Januar in La Manga hatte ihm Trainer Klopp deutliche Fortschritte bescheinigt. „Ich bin nicht mehr der Shinji von damals und habe intensiv an mir gearbeitet, vor allem im Bereich Torabschluss“, sagte Kagawa.

Nur gut für die Hoffenheimer, dass der BVB nach dem 3:0 das bis dahin hohe Tempo verringerte. Das verschaffte den Gästen eine leichte Erholungsphase. Sie nutzten die Gelegenheit, um sich halbwegs manierlich aus der Affäre zu ziehen. Der Anschlusstreffer von Fabian Johnson gab sichtlich Auftrieb. „Auch wenn es lächerlich klingt, aus diesem Tor können wir Mut schöpfen. Schließlich haben wir uns nach dem 0:3 nicht abschlachten lassen“, sagte TSG-Torhüter Tom Starke.

Doch die Zeiten, in denen das Team von einem Europapokalplatz träumen konnte und die Investitionsbereitschaft des Mäzens Dietmar Hopp fast grenzenlos erschienen war, sind vorbei. Mit dem Verkauf von Torjäger Vedad Ibisevic an Stuttgart ging eine wichtige Offensivkraft verloren.

Für die Suche nach einem gleichwertigem Ersatz bleibt bis zum Ende der Transferfrist am Dienstag nicht viel Zeit. Manager Ernst Tanner macht sich viele Gedanken; auch die Verpflichtung des in Wolfsburg ausgemusterten Srdjan Lakic ist eine Option. Der Angreifer steht in Hoffenheim hoch im Kurs, könnte sich aber als zu teuer erweisen. „Wir sichten den Markt intensiv“, sagte Tanner. dpa

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