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Sport: Ein Gott lässt sich nicht feuern

Trainer Diego Maradona ignoriert seine Entlassung.

Berlin - Die Verantwortlichen von Al-Wasl planen schon die Abschiedsfeier. Der Fußballverein aus Dubai will ja nicht undankbar erscheinen und so einen großen Namen einfach vom Hof jagen. Das Problem ist nur: Der zu Verabschiedende will gar verabschiedet werden. „Wir haben noch keinen Zeitpunkt, das hängt von Maradonas Antwort ab“, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Mohammed bin Dokhan. Doch Argentiniens Fußballidol Diego Maradona möchte von dem Rauswurf nichts wissen und ignoriert seine Kündigung.

Im Mai 2011 war Maradona als Trainer verpflichtet worden, um den Klub aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zum Erfolg zu führen. Doch er führte den Verein nur auf den achten Platz von insgesamt zwölf Mannschaften in der heimischen Liga und verlor das Finale der Champions League der arabischen Golfstaaten im Elfmeterschießen. Als sich der Weltmeister von 1986 auch noch über den zu geringen Etat beschwerte, setzte Al-Wasl ihn vor die Tür. Am 10. Juli 2012 endete das Arbeitsverhältnis nach nur 13 Monaten. Maradona erfuhr davon während seines Heimaturlaubes.

Doch ein Fußballgott lässt sich nicht so einfach feuern. „Unglücklicherweise hat der Verein eine Stellungnahme abgegeben, mit der ich nicht einverstanden bin“, teilte Maradona auf seiner Homepage mit. „Denn mein Wunsch war und ist es, als Trainer von Al-Wasl weiterzumachen.“ Selbst wenn es dem Klub aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, neue Spieler zu holen, gebe es die Möglichkeit, „mit dem Vorstand darüber zu reden und nach Lösungen zu suchen“, erklärt die einstige Fußballikone, dessen Vertrag noch weitere elf Monate gültig wäre. Vor kurzem hatte er noch erklärt: „Ich würde dem Scheich oder dem Prinzen empfehlen, mir einen Vertrag auf Lebenszeit zu geben.“

Doch auch in Dubai hat man wohl inzwischen gelernt, Maradonas Worte richtig zu gewichten. Schon bei seinem Dienstantritt hatte er seine Mannschaft als Team aus „Polizisten, Militärs und Studenten“ bezeichnet. Künftig werden sie wohl von jemand anderem trainiert werden. adr

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