zum Hauptinhalt

Sport: Ein Gruß an die alten Kollegen

Giovane Elber erzielt beim 2:1 gegen Bayern München den Siegtreffer für Olympique Lyon

München (Tsp). Der Empfang war überaus freundlich gewesen. „Giovane unvergessen“, stand auf einem Transparent, „Danke für alles“ auf einem anderen. Sie galten dem Brasilianer Giovane Elber, der sechs Jahre lang für den FC Bayern München gespielt hat, bevor er im Sommer den Klub verlassen musste. Elber ist immer noch beliebt in München. Gestern Abend kehrte der Stürmer zurück, mit seiner neuen Mannschaft, dem Französischen Meister Olympique Lyon. Und er kratzte an seinem guten Ruf. In der 53. Minute war es, als Elber im Strafraum der Bayern angespielt wurde, er drehte sich, Michael Ballack, der hinter ihm stand, versuchte den Schuss abzublocken, doch der Ball flog über Ballacks Beine und an Torhüter Oliver Kahn vorbei ins Tor. Zum 2:1 für Lyon. Und dabei blieb es.

Vier Tage nach der 0:2Niederlage in Schalke war es ein neues Debakel für den deutschen Rekordmeister. Die Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion pfiffen. Sie sind Siege gewohnt, aber die Bayern siegen nicht mehr. In der Bundesliga sind sie auf Platz fünf gefallen, und in der Champions League ist nach der ersten Niederlage die Qualifikation für das Achtelfinale in Gefahr. Zwei Spieltage vor Schluss liegen die Bayern nur noch auf Platz drei.

Es fing schon schlecht an für die Münchner. Fünf Minuten waren gespielt, als der Brasilianer Juninho seine Mannschaft in Führung schoss. Ausgerechnet Oliver Kahn, der sich noch am Samstag lautstark über die Lethargie seiner Kollegen beschwert hatte, war es, der diesen Treffer zu verantworten hatte. Bei Juninhos Freistoß stand der Nationaltorhüter in der Tormitte und hatte deshalb keine Chance, an den präzise geschossenen Ball zu gelangen.

Dass die Bayern ihrer herbstlichen Krise zum Trotz auch ordentlichen Fußball spielen können, bewiesen sie nur acht Minuten später. Schnell und direkt schickten Michael Ballack und Ze Roberto den Ball durch die französische Abwehr, ehe er Roy Makaay erreichte. Elbers Nachfolger bei den Bayern vollendete zum 1:1. Es war im 15. Pflichtspiel Makaays für die Münchner bereits das elfte Tor. „Er erinnert mich sehr an meinen früheren Kollegen Gerd Müller“, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Ein größeres Lob kann es für einen Münchner Stürmer nicht geben.

„Die Mannschaft hat sehr gut reagiert auf das frühe Gegentor“, sagte Bayerns Manager Uli Hoeneß zur Halbzeitpause. Nach dem Ausgleich bestimmten die Münchner zunächst das Spiel, ohne sich allerdings klare Torchancen erarbeiten zu können. Die beste vergab Claudio Pizarro kurz vor der Pause. Nach einer Ecke kam der peruanische Stürmer zum Kopfball, doch Anthony Reveillere konnte auf der Linie klären.

Bejubelt aber wurde am Ende nur Giovane Elber. Als der Brasilianer zehn Minuten vor Schluss ausgewechselt wurde, klatschten sogar die Bayern-Fans auf der Südtribüne.

-

Zur Startseite