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Sport: Ein Hoch auf Ole Bischof

Frank Bachner rät zur Gelassenheit, wenn deutsche Favoriten scheitern

Mal ehrlich: Hatte irgendjemand vor Peking Ole Bischof auf der Liste der deutschen Medaillenkandidaten? Hatte überhaupt jemals einer von ihm gehört? Na also. Und jetzt steht er da, der Judoka, mit seiner Goldmedaille. Wie Alexander Grimm, Sieger im Kanu-Slalom. Und: Munkhbayar Dorjsuren hat Bronze mit der Sportpistole geholt. Munkhbayar Dorjsuren, genau die. Hat von der jemals jemand gehört?

Sie steuern Medaillen bei zur Gesamtbilanz der Deutschen, auch ihnen ist zu verdanken, dass die Diskussion über den Untergang der Sportnation Deutschland ausfällt. Sie drohte ja bereits, diese Diskussion. Die Schwimmer? Oh Gott. Die Ruderer? Katastrophe. Immer mehr Namen, die vor Peking auf jeder Liste der Medaillenkandidaten standen, mussten gestrichen werden.

Na und? Sportler sind keine Maschinen, sie können versagen und verlieren. So läuft es im Sport. Und Sportler können über sich hinauswachsen, wie Ole Bischof und Alexander Grimm – und gestern Oksana Tschussowitina, die Turnerin, die überraschend Silber gewann. Sie alle sind der Beweis, dass man unerwartete Ausfälle gelassen hinnehmen kann – und dass Olympia spannend ist. Nur dass Munkhbayar Dorjsuren jetzt schon wieder vergessen ist, da Deutschland in der Medaillenbilanz doch nicht hinter Togo landen wird, das hat sie nicht verdient.

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