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Sport: Ein humorvoller Retter

Trainer Henrik Dettmann fordert heute Alba heraus

Berlin Henrik Dettmann ist ein humorvoller Mensch. Ob seine Basketball-Mannschaft Energy Braunschweig heute gegen Alba Berlin in der MaxSchmeling–Halle (19.30 Uhr) eine Chance hätte, wird der ehemalige Bundestrainer gefragt. „Ja, aber ich würde nicht darauf wetten“, sagt Dettmann und lacht, eine Anspielung auf den Fußball-Wettskandal. Alba muss auf Center Justin Brown verzichten, der wegen einer Knorpelverletzung im rechten Knie zwei Wochen ausfällt.

Vielleicht tragen Dettmanns ausgeprägter Humor und seine fröhliche Art dazu bei, dass der 46-jährige Finne selbst in schwierigen Situationen Stil wahrt. Schwierige Situationen gab es für Dettmann, von 1997 bis 2003 Bundestrainer, zuletzt mehrere. Im September 2003 die erste, als er mit der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft die Olympia-Qualifikation verpasste. Obwohl die Nationalmannschaft ein Jahr zuvor sensationell WM-Dritter geworden war, setzte der Deutsche Basketball-Bund ihn vor die Tür. Funktionär Wolfgang Hilgert verkündete den Abschied vor der Presse, ohne vorab mit Dettmann gesprochen zu haben. Beschwert hat sich Dettmann darüber nie. „Ich werde mein Leben lang Herrn Hilgert dankbar sein, dass er mir eine Chance gegeben hat“, sagte er nur.

Danach trainierte er den Bundesligisten Mitteldeutscher BC. Der Verein hatte große Ziele, spielte aber gegen den Abstieg. International indes holte der MBC den Fiba-Europa-Cup. „Natürlich ist dieser Cup nicht vergleichbar mit dem Uleb-Cup oder der Europaliga, aber immerhin haben wir im Finale den französischen Pokalsieger geschlagen“, sagt Dettmann. Trotzdem stürzte der Klub ab: Lizenzentzug wegen wirtschaftlicher Probleme, der MBC sollte in der Regionalliga weitermachen. Dettmann beklagt in diesem Zusammenhang einen Standortnachteil. „Westdeutsche Vereine haben in ähnlichen Situationen eine zweite Chance bekommen“, sagt er.

Seit Mitte Dezember ist er nun Trainer von Energy Braunschweig, nachdem sein Freund Ken Scalabroni dort wegen Erfolglosigkeit entlassen wurde. „Wenn sie einen neuen Trainer haben wollen, dann solltest Du den Job machen“, habe ihm Scalabroni geraten. Braunschweig soll er vor dem Abstieg retten, nach zuletzt drei Siegen aus vier Spielen in der Bundesliga stehen die Chancen gut.

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