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Sport: „Ein Jahr hänge ich noch ran“

Willi Landgraf macht heute sein 500. Zweitligaspiel

Herr Landgraf, wie lange wollen Sie eigentlich noch spielen?

Ein Jahr hänge ich bestimmt noch ran. Solange ich fit bin, mache ich weiter.

Ist es nicht langweilig, immer nur in der Zweiten Liga zu spielen?

Noch vor einigen Jahren wurde die Liga zu Recht als Klopperliga bezeichnet. Aber das hat sich total geändert. Der Fußball ist mit der Zeit besser geworden, mit Aachen war ich im DFB-Pokalfinale und im Uefa-Cup. Jetzt haben wir einen unfassbaren Zuschauerboom, und auch die Medien sind viel interessierter.

Spielen Sie selbst anders als früher?

Horst Hrubesch hat gesagt, dass der Willi immer noch genauso ist wie am ersten Tag. Aber ich habe fußballerisch auch im hohen Alter noch viel dazu gelernt. Eins darf man allerdings nie vergessen: Zuerst muss man rennen und kämpfen. Es stimmt, dass ein Fußballspiel über die Zweikämpfe gewonnen wird. Dann kommt erst das Spielerische.

Seit wann gelten Sie eigentlich als der Inbegriff des ehrlichen Fußballarbeiters?

Ich habe schon immer mit großer Leidenschaft und Herz gespielt, und bei mir kommt das wohl auch gut rüber. Aber in der Jugend bei Rot-Weiß Mülheim hatte ich die 10. Da habe ich fünf Hütten in einem Spiel gemacht. Ich war unser Lothar Matthäus.

Kommen Sie denn noch zu Ihrem ersten Einsatz in der Bundesliga?

Das ist die Frage aller Fragen. Die Chancen, dass ich mit Alemannia Aachen den Aufstieg schaffe, sind in dieser Saison sehr hoch.

Und dann?

Gestern wurde mir gesagt, dass ich seit 10000 Minuten kein Tor geschossen haben. Aber irgendwann mache ich noch einmal eins. Und dann reden wieder alle lange davon.

Die Fragen stellte M. Klappenbach

Willi Landgraf, 37, ist der Rekordspieler der Zweiten Fußball-Bundesliga. Seit 1990 kam er für Rot-Weiss Essen, den FC Homburg, den FC Gütersloh und Alemannia Aachen zum Einsatz.

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