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Sport: Ein kalter Sommerregen

50 Minuten auf der Massagebank können lang sein. Erst recht, wenn man zwei Stunden und 46 Minuten gut und intensiv Tennis gespielt hat und dann wegen eines Regenschauers zur Untätigkeit verdammt ist.

50 Minuten auf der Massagebank können lang sein. Erst recht, wenn man zwei Stunden und 46 Minuten gut und intensiv Tennis gespielt hat und dann wegen eines Regenschauers zur Untätigkeit verdammt ist. Plötzlich hat man Zeit, über das Spiel und den Zustand des eigenen Körpers nachzudenken. Genau das widerfuhr Thomas Haas im Halbfinale der Australian Open in Melbourne. Der deutsche Tennisprofi sagt: "Plötzlich habe ich gespürt, dass meine Beine nicht mehr hundertprozentig da sind." Ganz anders erging es seinem Gegner Marat Safin auf der Massagebank: "Ohne die Pause hätte ich verloren, aber Gott sei Dank kam der Regen."

Online-Gaming Spiel, Satz und Sieg: Der Pong-Klon von meinberlin.de 7:6, 6:7 und 6:3 hatte Haas geführt, als beim Stande von 0:1 und 0:15 plötzlich im vierten Satz der australische Sommerregen einsetzte. Als es wieder trocken war, verlor er die letzten beiden Sätze mit 0:6 und 2:6 gegen den Russen. "Mit dem Kopf war ich im vierten und fünften Satz noch voll dabei, aber ich konnte die Bälle nicht mehr erlaufen", sagte Haas. Seine beeindruckenden Auftritte in Melbourne enden somit im Halbfinale, das Endspiel bestreiten Marat Safin und der Schwede Thomas Johansson. "Vielleicht muss ich noch härter arbeiten, damit ich noch fitter werde und auch vier oder fünf Matches über fünf Sätze durchhalte", überlegte Haas. Am Schluss überwog allerdings ein positives Fazit. "Wenn ich so weiterspiele, gewinne ich vielleicht in diesem Jahr ein Grand-Slam-Turnier."

Der 23-Jährige fährt nun erst mal zurück nach Florida. Ob er im Februar für Deutschland im Daviscup spielen wird, ließ er offen. "Ich weiß es noch nicht", sagte Haas, "ich möchte es mir gründlich überlegen - man kennt ja die Gründe." Haas möchte, dass der Deutsche Tennis-Bund (DTB) die Kosten für seinen Physiotherapeuten Jürgen Dess übernimmt, DTB-Präsident Georg von Waldenfels wehrt sich dagegen. Seine Erfolge in Melbourne führte Haas auch auf Dess zurück. "Man hat ja gesehen, wie wichtig er für mich ist."

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