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Sport: Ein kurioses Spitzenspiel

Die Eisbären Berlin siegen 7:2 in Mannheim

Mannheim - Die Fans der Adler Mannheim schwiegen. Das komplette erste Drittel war von ihnen nichts zu hören, ein stummer Protest gegen die zuletzt dürftigen Leistungen. Was sich auf dem Eis abspielte, war jedoch alles andere als ein Versöhnungsangebot seitens der Spieler. Im Gegenteil: Die Eisbären Berlin gewannen 7:2 (2:0, 2:1, 3:1) und feierten damit den ersten Saisonsieg im dritten Spiel gegen die Adler.

Es war ein Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga unter kuriosen Voraussetzungen. Zwar traf der Dritte auf den Zweiten, doch beide Teams hatten sich im letzten Spiel kräftig blamiert und standen unter Druck. Als „armselig“ hatte Mannheims Trainer Dave King die Leistung bei der Heimniederlage gegen Augsburg (1:5) bezeichnet, keinen Deut besser stellten sich die Berliner beim 2:4 gegen Schlusslicht Duisburg an. Zumindest die Eisbären zeigten, dass sie den peinlichen Ausrutscher vergessen machen wollten.Vor allem nutzten sie diesmal die Chancen. In der zwölften Minute traf Constantin Braun, der früher im Nachwuchs der Adler gespielt hat, zur Führung, drei Minuten später legte André Rankel in doppelter Überzahl nach.

Mit Beginn des zweiten Drittels überließen die Mannheimer Anhänger nun nicht mehr den 500 mitgereisten Berliner Fans die Halle, sondern beteiligten sich auch am Spiel. Doch die Eisbären betätigten sich als Stimmungstöter: Frank Hördler erzielte in der 28. Minute das 3:0, Deron Quint war nur 71 Sekunden später erfolgreich. Auch das Gegentor durch Tomas Martinec (34.) brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe, aus einer starken Defensive heraus hatten sie die Partie im Griff.

Daran sollte sich im Schlussabschnitt nichts ändern. Die Eisbären dominierten mit schnellem Kombinationsspiel, Richie Regehr (46.), Sven Felski (53.) und Denis Pederson (57.) brachten die Zahlen auf die Anzeigetafel. Dass sich die Gastgeber längst aufgegeben hatten, zeigte die Reaktion von Colin Forbes nach seinem zwischenzeitlichen 2:5: Es gab keine. Dafür reagierten die Fans am Ende – mit einem Pfeifkonzert. Sebastian Schlichting

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