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Sport: Ein Lichtblick

Borussia Dortmund begreift den ausgeliehenen Brasilianer Conceiçao als Hoffnungsträger

Dortmund (Tsp). Eine solche Aufmerksamkeit ist ihm schon lange nicht mehr entgegengeschlagen. Für Flavio Conceiçao wurde gestern in Dortmund extra eine Pressekonferenz abgehalten. Bei Real Madrid war der 58malige brasilianische Nationalspieler zum Opfer des für 35 Millionen Euro von Manchester United verpflichteten englischen Superstars David Beckham geworden und hatte seinen Stammplatz verloren. Bei der Borussia, die Conceiçao für ein Jahr ausgeliehen hat, steht er sofort im Mittelpunkt. Wenige Stunden nach seiner Ankunft gilt er schon als Hoffnungsträger. „Die Reihe von schlechten Nachrichten hat dazu geführt, dass wir kurzfristig einen so namhaften Spieler verpflichtet haben. Daran haben wir vor drei Wochen noch nicht gedacht“, sagte BVB-Präsident Gerd Niebaum am Mittwoch bei der Vorstellung des Neuzugangs.

Die monatelangen Ausfälle der beiden Stammspieler Torsten Frings und Evanilson, der Blitz-Transfer von Torhüter Jens Lehmann nach London und die sechswöchige Sperre für Nationalspieler Sebastian Kehl – eine pannenreiche Vorbereitung hat den Verein zur Abkehr von seinem eingeschlagenen Sparkurs gezwungen. Für den 29 Jahre alten Mittelfeldspieler wird zwar keine Ablöse, dafür aber ein Gehalt in Höhe von geschätzten 2,5 Millionen fällig. Bei Real Madrid, das Conceiçao vor drei Jahren von Deportivo La Coruña für 24 Millionen Euro losgeeist hatte, soll der Spieler 3,5 Millionen Euro verdient haben. Es wird darüber spekuliert, dass Real die Differenz bezahlt.

„Ich wäre nicht zu jedem Klub gewechselt. Dortmund ist ein großer Klub, der um Titel mitspielt“, sagte Conceiçao nach seinem ersten Training für seinen neuen Verein. Conceiçao ist der sechste Brasilianer beim BVB und mit Torjäger Amoroso eng befreundet. „Er ist eine hervorragende Ergänzung zu Amoroso und Tomas Rosicky“, sagte gestern BVB- Sportmanager Michael Zorc. Ob er schon am Samstag beim Revierschlager gegen Schalke 04 zum Einsatz kommt, gilt als unwahrscheinlich. „Ich werde ab sofort zweimal am Tag mit der Borussia trainieren. Dann entscheidet der Trainer, ob ich spiele oder nicht“, sagte Conceiçao. Die Aussicht auf die Zusammenarbeit mit fünf Landsleuten habe ihn in seiner Entscheidung nicht beeinflusst: „Ich wäre auch ohne sie nach Dortmund gewechselt. Es ist ein Ehre, die Nummer sechs zu tragen, die hat schon Matthias Sammer getragen“, sagte Conceiçao.

Die schnelle Einigung mit Madrid vermochte in der Chefetage nur bedingt den Ärger der vergangenen Tage verfliegen zu lassen. Vor allem die sechswöchige Sperre für Sebastian Kehl löste bei Trainer Sammer Frust aus. „Es ist katastrophal, dass ein Wettbewerb, an dem andere nicht teilnehmen, zum Nachteil für uns wird“, sagte Sammer und kritisierte die Bestrafung Kehls durch das DFB-Sportgericht. Gleichwohl knöpfte er sich den Nationalspieler nach dessen Ausraster im Finale des Ligapokals vor: „Wir können sein Verhalten nicht gutheißen und werden intern reagieren.“

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