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Michael Parensen lief gegen Braunschweig erneut als Kapitän.

© dapd

Ein Punkt aus zwei Spielen: Union verpatzt den Saisonstart und hadert

Es fing vor einer Woche noch so gut an in Kaiserslautern. Doch nach der Niederlage gegen Braunschweig ist die ganze Euphorie beim 1. FC Union schon wieder verflogen.

Berlin - Wo vor Wochen noch braune Erde war, ragen jetzt riesige Betonpfeiler in die Luft. Sie sollen in spätestens einem Jahr die neue Haupttribüne tragen, die der 1. FC Union gerade errichten lässt. Ein hochmoderner Neubau, auf drei Etagen verteilen sich Büroräume, Vip-Bereiche und Kabinentrakt. 3557 Sitzplätze entstehen, insgesamt wird das Stadion An der Alten Försterei Platz für 21 873 Zuschauer bieten.

So eine Arena weckt Begehrlichkeiten, in naher Zukunft sollen im Stadtteil Köpenick nicht mehr Ingolstadt und Aalen vorbeischauen, sondern Borussia Dortmund und der FC Bayern. Der 1. FC Union will in die Bundesliga, daraus macht der Verein keinen Hehl. Auch wenn die offizielle Zielvorgabe für diese Saison „Platz fünf bis sieben“ ist, wie Präsident Dirk Zingler unlängst sagte.

Nach der enttäuschenden 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig redet beim 1. FC Union niemand vom Aufstieg. Ein Punkt aus zwei Spielen, „das ist weniger, als wir uns vorgenommen haben“, sagt Michael Parensen. Er führte die Berliner am Sonntag wie schon in Kaiserslautern als Kapitän aufs Feld, weil Patrick Kohlmann wegen einer Bauchmuskelverletzung fehlte und Torsten Mattuschka, der eigentliche Kapitän, zu Beginn erneut nur auf der Bank saß. Parensen spielte in Kaiserslautern stark und fiel auch gegen Braunschweig nicht sonderlich ab. Für die meisten seiner Teamkollegen traf das nicht zu. Union konnte das Niveau vom 3:3 in Kaiserslautern nicht halten, auch wenn die Niederlage gegen Braunschweig unglücklich zustande kam. Der Elfmeter, den Marc Pfitzner verwandelte, war strittig, Unions Marc Pfertzel wurde der Ball zuvor an den Arm geschossen.

Am Ende zählt aber nur das Ergebnis und das stimmte an diesem Tag nicht. „Wir sollten jetzt keine Ernüchterung aufkommen lassen“, sagt Michael Parensen. „Wir hatten im Vorfeld eine große Euphorie, vielleicht eine zu große.“

Während der Sommerpause gab es viele Gründe, die die Begeisterung rund um den 1. FC Union steigen ließen. Nach starker Vorsaison mit Platz sieben wurde die Mannschaft weiter verstärkt, dazu der Stadionumbau und ein neuer Dauerkartenrekord. In der Vorbereitung blieb die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus ungeschlagen und stand kurz davor, zum Auftakt auch beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern zu gewinnen. Gegen Braunschweig wirkte das Team dann gehemmt, der Druck war scheinbar zu groß. Torhüter Daniel Haas wollte davon nichts wissen, er sagt: „Der Start war zwar nicht so, wie wir uns das erhofft hatten, aber nach zwei Spielen macht ein Fazit noch keinen Sinn. Wir konzentrieren uns jetzt auf Essen, da können wir uns Selbstvertrauen holen.“

Am kommenden Montag tritt der 1. FC Union im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen an. Wie im Vorjahr. Union verlor.

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