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Sport: Ein Punkt, der keinem hilft

Für Nürnberg rückt die Zweite Liga nach dem 0:0 in Dortmund immer näher

Als Jan Koller gestern Abend das Dortmunder Stadion betrat, um sich auf die Partie seines 1. FC Nürnberg beim BVB einzustimmen, musste er erst einmal die richtige Orientierung finden. Er lief auf die gelbe Wand der Südtribüne zu, bis ihm klar wurde, dass er mittlerweile auf die andere Seite gehört. Der lange Tscheche, der mit Dortmund 2002 Deutscher Meister geworden war, ist im Revier immer noch äußerst beliebt. Doch mittlerweile stürmt er für Nürnberg und steckt mit dem Club tief im Abstiegskampf. Die Lage hat sich für den Pokalsieger des Jahres 2007 nach dem niveauarmen 0:0 vor 70 500 Zuschauern weiter zugespitzt. 28 Punkte reichen nicht, um die Abstiegsränge zu verlassen. Drei Spieltage vor Saisonende schwindet bei den Franken die Hoffnung auf Rettung immer mehr.

Auch der Rückkehrer hat es nicht geschafft, für Nürnberg eine Trendwende einzuleiten. „Ich freue mich darauf, Jan Koller vor dem Spiel begrüßen zu können“, hatte Sportdirektor Michael Zorc verkündet. Nicht ohne hinzuzufügen, „das war es dann aber auch mit den Freundlichkeiten.“ Der BVB wollte drei Punkte, um auf der Zielgeraden einer verkorksten Saison zumindest den Klassenverbleib vorzeitig zu sichern. Doch die Dortmunder spielten einmal mehr blutleer und ohne Inspiration, eben wie eine Mannschaft, die sich im Mittelmaß eingerichtet hat. Die beste Torgelegenheit hatte Alexander Frei, doch der Schweizer scheiterte allein vor Nürnbergs Torhüter Daniel Klewer. Auf der anderen Seite hätte Koller Nürnberg in Führung bringen können, doch sein erster Kopfball streifte die Latte, beim zweiten rettete Torhüter Marcel Höttecke glänzend.

Später zeigte Dortmund ein bisschen mehr Elan. Doch Blaszczykowski und Frei vergaben gute Chancen, einen Kopfball von Kringe schlug Koller von der Linie. Auch auf der anderen Seite setzte Nürnbergs Ex-Dortmunder weiter die Akzente: Er spielte Robert Vittek wunderbar frei, doch der Slowake vertändelte den Ball. Nach einer Stunde wurde es für den BVB noch enger, als Manndecker Robert Kovac den Ball in höchster Not an die Latte des eigenen Tores beförderte. Immerhin die Demütigung eines Eigentores mit daraus resultierender Niederlage blieb dem BVB erspart.

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