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Sport: Ein Punkt gegen die Hitze Deutsche Fußballerinnen spielen 0:0 gegen Brasilien

Zumindest Marta Vieira da Silva hatte am Ende immer noch nicht genug. Trotz der zweieinhalb Minuten Nachspielzeit, die die offensichtlich leicht sadistisch veranlagte amerikanische Schiedsrichterin Kari Seitz den Fußballerinnen aus Deutschland und Brasilien bei 35 Grad im Schatten und extremer Luftfeuchtigkeit verordnet hatte.

Zumindest Marta Vieira da Silva hatte am Ende immer noch nicht genug. Trotz der zweieinhalb Minuten Nachspielzeit, die die offensichtlich leicht sadistisch veranlagte amerikanische Schiedsrichterin Kari Seitz den Fußballerinnen aus Deutschland und Brasilien bei 35 Grad im Schatten und extremer Luftfeuchtigkeit verordnet hatte. Marta kam der hinausgezögerte Schlusspfiff allerdings immer noch zu früh. Ungläubig stierte die Weltfußballerin in den diesigen Abendhimmel über Shenyang, trippelte wütend ein paar Schritte auf der Stelle – als wolle sie sich mit dem 0:0 gegen die Weltmeisterinnen einfach nicht abfinden.

„Dieses Mal sind wir dran“, hatte Marta vor der Neuauflage des WM-Endspiels gesagt – mehr als nah dran war für die Brasilianerinnen zum Olympia-Start aber nicht drin. Das lag, wie schon beim WM-Finale im vergangenen September, in erheblichem Maße an Nadine Angerer. Wenn die Gegnerinnen ihre mitunter exzellenten Möglichkeiten nicht gerade wie Angreiferin Cristiane verschluderten oder wie in der zweiten Halbzeit Renata Costa an den Pfosten setzten, stand als letzte Instanz die Torhüterin der deutschen Nationalmannschaft im Weg. So wie bei Martas letzter guter Gelegenheit vier Minuten vor Schluss, als sich Angerer Marta im letzten Moment vor die Füße warf.

Silvia Neid kramte nachher in ihren Erinnerungen an das WM-Finale in Schanghai. „Ich glaube, Marta hat inzwischen ein Nadine-Angerer-Syndrom“, , sagte die Bundestrainerin süffisant. Die Keeperin konnte im Gegensatz zu den Kolleginnen, die mit zunehmend roten Köpfen gegen Schwüle und Hitze ankämpften, ihre Kräfte aber auch weitgehend für solche rettenden Maßnahmen konservieren. „Die Bedingungen sind, wie sie sind. Da müssen sich meine Spielerinnen jetzt eben durchbeißen“, sagte Neid.

Speziell in der ersten Halbzeit hatten sie das nach wackligem Beginn gegen die Brasilianerinnen auch schon getan. Gute Torchancen für Melanie Behringer und Birgit Prinz gab es da, und einen Lattenkopfball von Sandra Smisek. Danach aber bestimmte Brasilien das Spiel. Und Martas Ärger war am Ende durchaus verständlich.

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