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Sport: Ein Remis gewonnen

Den deutschen Handballern gelingt zum EM-Auftakt ein 31:31 gegen Spanien

Nur wenige Sekunden dauerte die Enttäuschung, dann jubelten die deutschen Handballer. Zum Auftakt der Europameisterschaft hatten sie Weltmeister Spanien an den Rand einer Niederlage gebracht. Doch es reichte beim 31:31 (16:15) in der Baseler St. Jakobshalle nur zum Teilerfolg. „Für mich ist das ein Punktgewinn, kein Verlust“, sagte Bundestrainer Heiner Brand nach dem ersten Gruppenspiel. Dass vor 5300 Zuschauern, die in der Mehrzahl aus Deutschland gekommen waren, bis kurz vor Schluss mehr möglich war, sah Brand eher als „hoffnungsvolles Signal für die weiteren Spiele“. Am Samstag gegen die Slowakei müsse schließlich ein Sieg her.

Gegen Spanien, den großen Favoriten dieser Titelkämpfe, erlebte der deutsche Coach „ein ständiges Auf und Ab“. Bereits nach viereinhalb Minuten forderte er eine Auszeit. Der Start in die EM war den Deutschen bis zum 0:5 total misslungen. Es konnte für den Titelverteidiger nur besser werden. Brand fand die richtigen Worte, er beruhigte die Mannschaft, die danach wie ausgewechselt wirkte. Die Spieler, die zunächst versagt hatten, lieferten den Spaniern plötzlich einen großen Kampf – allen voran der lange Pascal Hens. Sein 101. Länderspiel sollte nicht nur wegen der neun Tore zum besten werden. „Pommes“, wie Hens von seinen Mitspielern wegen seiner langen Arme genannt wird, sorgte sogar dafür, dass Weltklassetorhüter David Barrufet aus Barcelona ausgewechselt wurde.

Die deutsche Aufholjagd war Handball auf höchstem Niveau. In der 23. Minute war erstmals beim 12:12 der Ausgleich erreicht, und nur drei Minuten später führte Deutschland mit zwei Treffern (14:12). Selbst sechs Minuten in Unterzahl überstand das Team schadlos. Als besonders wirksam hatte sich die Einwechslung von Oliver Roggisch in die Deckungsmitte für Frank von Behren erwiesen. Der spanische Kreisläufer Rolando Urios kam danach zu keinem Treffer mehr. Und Hens, den Brand „noch nie so gut gesehen“ hatte, stellte die Spanier mit vier Toren in den ersten 30 Minuten und glänzenden Anspielen immer mehr vor Probleme. Der Weltmeister fand kein Konzept dagegen.

„Das war schon sehr stark von den Deutschen“, lobte Spaniens Trainer Juan Carlos Pastor den Gegner. Der hatte das favorisierte Team zwar auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte nicht in den Griff bekommen, dann aber aus einem 18:20 (38. Minute) ein 24:21 (43.) werden lassen. Besonders Christian Zeitz, dessen Einsatz nach einem Magen-Darm-Infekt eigentlich nur einige Minuten dauern sollte, riss seine Nebenspieler mit. Dazu gab Henning Fritz, der Welthandballer des Jahres, seiner Deckung den erhofften Rückhalt. Das klappte bis in die Schlussphase, in der die Deutschen schon den Sieg vor Augen hatten. Aber dann kam bei den Spaniern der Linksaußen David Davis, der die Niederlage für sein Team mit drei Treffern verhinderte. Dennoch feierten die Deutschen das Unentschieden als einen Erfolg, sie hatten einen der Großen bei diesem Turnier sehr geärgert. Genau das war von vornherein ihr erstes Ziel für die Vorrunde in Basel.

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