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Ein Rückblick: Wieder Deutscher Meister: Eisbären auf Erfolgskurs

Fünf Titel haben die Eisbären in sieben Jahren geholt. Es ist der Höhepunkt einer erstaunlichen Entwicklung, die sich vor acht Jahren nicht so angedeutet hat. Zeit für einen Rückblick.

Die Schlusssirene in der Krefelder Rheinlandhalle war kaum verklungen, da war der Trainer aus Berlin verschwunden. Die Eisbären hatten sich als Favorit auf den Meistertitel blamiert und waren schon im Halbfinale ausgeschieden. Pierre Pagé verließ die Stätte des Berliner Unglücks vor seiner Mannschaft und verschanzte sich anschließend zwei Tage in einem Berliner Hotel in Flughafennähe. Trainer Pagé war nicht der Einzige im Klub, der mit der Frustbewältigung Probleme hatte. Schließlich hatten die Eisbären ihren Fans die Meisterschaft versprochen und die ganze Saison vielversprechend gespielt. Bis zum Halbfinale, das sie nach einem Sieg mit drei Niederlagen in Serie beendeten.

Acht Jahre erst ist jene trübe Episode alt. Die Eisbären manifestierten ihren Ruf, im entscheidenden Moment zu versagen, ein Jahr später sogar noch: 2004 unterlagen sie den Frankfurt Lions 1:3 in der Finalserie. Stürmer Sven Felski erinnert sich an jene Zeit und sagt: „Da wurde ich oft von Gegenspielern genervt, dass wir nie Meister werden.“ Felski traf das besonders, war er doch mit den Eisbären bereits 1998 nur Zweiter geworden.

Doch die Eisbären überholten ihre eigene Geschichte. Im Jahr 2005 hatte Trainer Pagé nicht mehr davon gesprochen, „dass am Saisonende etwas ganz Besonderes“ passieren würde. Dafür kam den Eisbären zugute, dass sie sich wegen der Spielpause in der National Hockey-League (NHL) mit starken Spielern wie Erik Cole, Nathan Dempsey und Nationaltorwart Olaf Kölzig verstärken konnten, die neben ihren Künsten auch Siegermentalität mitbrachten. Der beste Berliner Spieler im ersten Meisterteam der Eisbären, betreut von Pagé und seinem Kotrainer Don Jackson, war allerdings Mark Beaufait. Der US-Amerikaner war der Schütze der wichtigen Tore in einer Saison, in der die Berliner das Halbfinale gegen Ingolstadt trotz 0:1-Rückstandes gewannen und dann im Finale den Adlern Mannheim keine Chance ließen.

Nach dem ersten Titel lief es lockerer, 2006 besiegten die Eisbären die von ihrem heutigen Trainer Jackson betreute Düsseldorfer EG im Eildurchgang mit drei Siegen in drei Finalspielen. Die Saison nach der zweiten Meisterschaft wurde dann aber finster, Pagé scheiterte schon in den Pre-Play-offs mit seinem Team und verließ den Klub. Unter Nachfolger Jackson lief es wieder besser, 2008 besiegten die Eisbären in einer engen Finalserie die Kölner Haie. In dieser Serie war Spiel drei das letzte im Wellblechpalast.

Die Berliner zogen nach der Saison in ihre neue Arena und damit in eine neue Dimension um. Sie steigerten in der neuen Halle ihren Zuschauerschnitt von 4500 auf 14 000, und ihre Popularität über die Stadt hinaus wuchs. Ihre Ausnahmestellung im deutschen Eishockey bauten die Eisbären gleich im ersten Jahr in der neuen Halle mit dem vierten Titelgewinn aus. Wieder einmal war die DEG der unterlegene Finalgegner. Dass die Berliner daraufhin 2009/2010 die beste Hauptrunde ihrer Geschichte spielten, nutzte in den Play-offs nichts. Als Tabellenerster schieden die Berliner gegen den Tabellenachten Augsburg aus.

Nun gewann Don Jackson mit den Eisbären den fünften Titel innerhalb von sieben Jahren. Es ist der Höhepunkt einer erstaunlichen Entwicklung, die sich vor acht Jahren nicht so angedeutet hat.

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