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Sport: Ein Schäfer für Togo?

Der Fußballlehrer Winfried Schäfer ist in Deutschland schwer zu vermitteln, seit er vor Jahren mit Tennis Borussia beinahe aus der Zweiten Liga abgestiegen wäre. Damals hatte Schäfer noch nach einem Jahr die Namen seiner Spieler verwechselt.

Der Fußballlehrer Winfried Schäfer ist in Deutschland schwer zu vermitteln, seit er vor Jahren mit Tennis Borussia beinahe aus der Zweiten Liga abgestiegen wäre. Damals hatte Schäfer noch nach einem Jahr die Namen seiner Spieler verwechselt. Das könnte ihm beim nächsten Arbeitgeber wieder passieren, sollte er tatsächlich die Nationalmannschaft Togos bei der WM betreuen, die Entscheidung darüber fällt heute. Sollte er verpflichtet werden, hätte er immerhin die Entschuldigung, das Team erst einen Tag vor dem ersten Spiel übernommen zu haben.

Was aber qualifiziert eigentlich Winfried Schäfer für den Job auf der Bank Togos? Er ist wie Pfister Deutscher und hat schon mal in Afrika gearbeitet. Aus dem großen Geschäft ist er seit langem raus, er kennt keinen Vorrundengegner und die eigene Mannschaft schon gar nicht. Genau so einen Trainer hat Togo verdient. Ausgerechnet jetzt, da Afrikas Fußball kontinuierlich an Ansehen gewinnt, erlauben sich die Togoer einen Rückfall in finsterste Zeiten. Das begann mit dem Chaos beim Afrika-Cup, als sich Trainer Keshi mit seinem Star Adebayor prügelte, und ist mit der Demission des vom Prämienstreit entnervten Trainers Otto Pfister noch lange nicht zu Ende.

Leidtragende sind nicht die Togoer, es sind die anderen afrikanischen Mannschaften, die in der öffentlichen Wahrnehmung in Sippenhaft genommen werden. Die grandiose Leistung der Elfenbeinküste gegen Argentinien wird nicht ankommen gegen das Chaos um Pfister und Schäfer. Togo dilettiert, Afrika leidet.

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